Freitag, 29. März 2024

Barrierekurs beim Bonuszertifikat beachten

Zu den Anlageformen, die in den vergangenen Jahren in weiten Teilen das Vertrauen der Anleger zurückgewinnen konnten, gehören vor allen Dingen die Zertifikate. Es handelt sich dabei um Schuldverschreibungen von Banken, die in vielen Fällen in den Bereich der Derivate eingeordnet werden. Bei den Zertifikaten stehen dem Anleger heutzutage viele unterschiedliche Varianten zur Verfügung, wie zum Beispiel Garantiezertifikate, Hebelzertifikate oder auch Bonuszertifikate. Bonuszertifikate sind bei vielen Anlegern besonders beliebt, da sie ein gewisses Risikopolster haben und demzufolge mit einer etwas höheren Sicherheit ausgestattet sind. Dennoch ist es grundsätzlich auch bei den Bonuszertifikaten so, dass es sich um Risikopapiere handelt, denn zumindest das Emittentenrisiko ist stets vorhanden.

Von der Konstruktion her sind Bonuszertifikate relativ einfach verständlich, sodass sie auch für Anleger geeignet sind, die sich in diesem Bereich nicht besonders gut auskennen. Das wesentliche Merkmal der Bonuszertifikate besteht darin, dass der Anleger nicht nur 1:1 an der Kursbewegung des Basiswertes teilnimmt, sondern einen gewissen Bonus erhalten kann. Auch die Bonuszertifikate beziehen sich stets auf einen bestimmten Basiswert, wie zum Beispiel auf eine Aktie. Zunächst einmal sind die Bonuszertifikate so ausgestattet, dass bezüglich dieses Basiswertes beim Kauf des Zertifikates ein Basiskurs festgelegt ist. Dieser liegt beispielsweise bei 35 Euro. Darüber hinaus sind die Bonuszertifikate durch zwei wichtige Schwellen gekennzeichnet, nämlich zum einen durch die Bonusschwelle und zum anderen durch die Barriereschwelle. Ist die Bonusschwelle erreicht, wie zum Beispiel bei 40 Euro, so würde der Anleger in diesem Fall einen bestimmten Bonus erhalten, falls der Basiswert auch am Ende der Laufzeit des Zertifikates mindestens diesen Kurs von 40 Euro erreicht. Das Besondere an den Bonuszertifikaten ist darüber hinaus der Barrierekurs, den es ebenfalls gibt.

Im Beispiel könnte dieser Kurs bei 30 Euro liegen. Würde der Kurs des Basiswertes am Ende der Laufzeit des Zertifikates nicht unterhalb dieser Grenze von 30 Euro liegen, so würde der Anleger keinen Verlust erleiden. Bei einem „normalen“ Zertifikat wäre es in dem Fall hingegen so, dass aufgrund der Darstellung des Basiskurses im Verhältnis 1:1 ein Verlust von fünf Euro vorhanden wäre, da der Anleger das Zertifikat bei einem Kurs von 35 Euro erworben hat. Hier greift beim Bonuszertifikat jedoch das angesprochene Risikopolster, welches den Anleger gegen Verluste in kleinerem Rahmen schützt. Was den möglichen Ertrag angeht, so sind Bonuszertifikate nicht begrenzt. Das bedeutet, es gibt nicht wie bei anderen Zertifikaten ähnlicher Art einen Deckel (Cap), der den Gewinn begrenzt. Stattdessen macht das Bonuszertifikat jede Kurssteigerung mit, sodass der Anleger beispielsweise auch einen Betrag von 60 Euro ausgezahlt bekäme, falls das Bonuszertifikat bzw. der Basiswert diesen Kurs am Ende der Laufzeit erreichen sollte.
 
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