Samstag, 20. April 2024

Beteiligungsfinanzierung über geschlossene Fonds

Viele Anleger und besonders Sparer entscheiden sich heutzutage für ein Investment in offene Fonds, die in verschiedenen Varianten zur Verfügung stehen. Über offene Fonds ist es einerseits möglich, einmalig Kapitalsumme zu investieren, zudem stehen andererseits aber mittlerweile auch zahlreiche Fondssparpläne zur Verfügung, im Zuge derer Sparer regelmäßig Fondsanteile kaufen können. Während offene Fonds für die breite Masse an Anlegern und Sparern geeignet sind, gibt es mit den geschlossenen Fonds noch eine andere Variante, die einem deutlich geringeren Kreis an Anlegern zugänglich ist.

Geschlossene Fonds bieten sich insbesondere für solche Anleger an, die über etwas mehr Vermögen verfügen und nicht nur auf verzinsliche Geldanlagen setzen, zumal diese Anlagen derzeit eine relativ geringe Rendite abwerfen. Grundsätzlich ist es über geschlossene Fonds möglich, sich an einem bestimmten Projekt oder an einem Unternehmen zu beteiligen. Die geschlossenen Fonds dienen meistens der sogenannten Beteiligungsfinanzierung. Über geschlossene Fonds werden normalerweise bestimmte Projekte finanziert, wie zum Beispiel der Bau einer Windkraftanlage oder der Erwerb eines Containerschiffes. Die jeweilige Gesellschaft, die dieses Projekt durchführen möchte, benötigt natürlich Kapital. Dieses Kapital wird nicht nur über Kredite von Banken gesammelt, sondern ebenso durch die Gründung der Fondsgesellschaft, die dann Anleger sucht, die bereit sind, sich mit ihrem Kapital an dem Projekt zu beteiligen. Die Anleger fungieren in dieser Form also als Kreditgeber, sodass von einer Beteiligungsfinanzierung gesprochen werden kann. Als Belohnung für das überlassene Kapital erhalten die Anleger allerdings keine Zinsen, wie es bei sonstigen Finanzierungen häufig der Fall ist, sondern sie werden meistens mit einem gewissen Anteil an den Gewinnen der Gesellschaft beteiligt.

Bevor man sich für ein Investment in geschlossene Fonds entscheidet, sollte allerdings bedacht werden, dass es sich dabei keineswegs um eine sichere Anlageform handelt. Geschlossene Fonds sind durchaus mit einigen Risiken behaftet, die schon allein deshalb vorhanden sind, weil man quasi sein gesamtes Kapital auf eine Karte setzt. Verläuft das zu finanzierende Projekt nämlich nicht so erfolgreich, wie es eigentlich gedacht war, können auch schnell Verluste entstehen. In der Vergangenheit gab es bisher nicht wenige geschlossene Fonds, die sogar Insolvenz anmelden mussten. Für die meisten Anleger bedeutete diese Insolvenz, dass sie zumindest einen größeren Teil ihres investierten Kapitals nicht mehr zurückgezahlt bekamen. Die Beteiligungsfinanzierung über geschlossener Fonds ist zwar aus Sicht der Gesellschaft, die das Kapital benötigt, eine feine Sache. Für den Anleger, der als Kapitalgeber auftritt, ist das Investment jedoch mit diversen Risiken verbunden. Daher sollten Chancen und Risiken stets gegenübergestellt werden, bevor man sich als Anleger für ein Investment in geschlossene Fonds entscheidet.
 
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