Dienstag, 16. April 2024

Blankokredite bei Immobilienfinanzierung im Zinsvergleich

Die meisten Verbraucher kennen einen Blankokredit, also ein Darlehen, welches ohne Sicherheiten von der Bank vergeben wird, aus dem Bereich des Dispositionskredites oder auch aus der Sparte der Ratenkredite. Mit einem Immobilienkredit bringt man einen Blankokredit hingegen praktisch gar nicht in Verbindung.

Dennoch kann es auch im Zuge einer Immobilienfinanzierung sein bzw. es kommt sogar sehr häufig vor, dass auch hier der Blankokredit eine Rolle spielt. Und zwar wird der Blankokredit hier meistens als Personalkredit bezeichnet wird, wobei die Struktur die gleiche ist. Allerdings ist es natürlich nicht so, dass die gesamte Darlehenssumme als Blankokredit vergeben wird, sondern nur ein geringerer Teil des gesamten Darlehensbetrages besteht dann aus einem Blankokredit bzw. aus einem Personalkredit. Wie kann man sich den Blankokredit also in der Praxis im Zusammenhang mit einer Immobilienfinanzierung vorstellen?

Angenommen, man muss im Zuge der Immobilienfinanzierung einen Betrag von insgesamt 150.000 Euro finanzieren. Meistens vergibt die Bank diesen Betrag nicht komplett als ein Darlehen, sondern die Gesamtsumme wird auf verschiedene Darlehen aufgeteilt. Im Beispielfall könnten zum Beispiel 100.000 Euro als erstrangiges Hypothekendarlehen vergeben werden, weil die Bank einen Beleihungswert von 100.000 Euro ansetzen kann. Die restlichen 50.000 Euro könnten dann entweder auf eine andere Weise finanziert werden, wie zum Beispiel durch ein Bauspardarlehen, oder man erhält von seiner Bank noch ein oder zwei weitere Darlehen. Geht man von dieser Variante aus, so könnte zum Beispiel ein weiteres Darlehen über 30.000 Euro gegen die Verpfändung von Wertpapieren vergeben werden.

Das dritte Darlehen über die restlichen 20.000 Euro könnte dann auch ein Blankokredit sein, da dem Kunden keine weiteren Sicherheiten mehr zur Verfügung stehen, die er der Bank noch geben könnte. Diesen Blankokredit würde die Bank dann zwar vergeben, ohne dass der Kunde weitere Sicherheiten stellen muss, allerdings muss der Kunde auch einen Nachteil bei dieser Variante bedenken. Dieser Nachteil besteht in den (deutlich) schlechteren Zinskonditionen, die die Bank dem Kunden beim Blankokredit anbieten kann. Der Grund für diese im Vergleich zum erstrangigen Darlehen schlechteren Zinskonditionen ist das höhere Risiko, welches die Bank mit dem Blankokredit eingeht.

Denn während bei dem erstrangigen Hypothekendarlehen dieser Kreditteil mit der Grundschuld abgesichert ist, besteht beim Blankokredit gar keine Absicherung. Daher kann es durchaus sein, dass der Kunde beim Blankokredit einen Zinssatz zahlen muss, der etwa zwei oder noch mehr Prozent über dem Zinssatz des erstrangigen Hypothekendarlehens liegt. Und zwei Prozent Zinsdifferenz sind bei einem Immobilienkredit sicherlich keine „Kleinigkeit“. Daher sollte man beim Immobilienkredit auch möglichst vermeiden, einen Blankokredit nutzen zu müssen.
 
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