Donnerstag, 18. April 2024

Immobilienfinanzierung mit Bankvorausdarlehen

Im Finanzierungsbereich gibt es neben den sehr bekannten Darlehensformen, wie zum Beispiel dem Ratenkredit oder dem Hypothekendarlehen, auch nicht so bekannte Kredite, die für den einzelnen Verbraucher aber in verschiedenen Situationen dennoch Vorteile bieten können. Zu diesen eher unbekannteren Darlehensarten gehört auch das Bankvorausdarlehen. Wie sich aufgrund des Namens bereits vermuten lässt, geht es hier um eine bestimmte Vorauszahlung bzw. eine Vorausleistung, die von der Bank als Kreditgeber erbracht werden soll.

Mitunter wird das Bankvorausdarlehen auch als Vorfinanzierungs- oder als Überbrückungskredit bezeichnet, denn tatsächlich ist der Hauptzweck des Darlehens die Überbrückung eines bestimmten Zeitraumes. Zum Einsatz kommt das Bankvorausdarlehen fast immer bei einer Immobilienfinanzierung. Im Zuge der Finanzierung eines Hauses oder einer ETW benötigen fast alle Eigentümer Fremdkapital, sei es von der Bank oder einer Bausparkasse. Zudem spielt auch das Eigenkapital bei einer Immobilienfinanzierung stets eine große Rolle. Das Bankvorausdarlehen kommt nun zu 95 Prozent in zwei Situationen zum Einsatz. Die erste Situation ist dadurch gekennzeichnet, dass der Kreditnehmer einen Bausparvertrag besitzt, der in die Baufinanzierung eingebunden werden soll.

Dieser Vertrag ist jedoch aktuell noch nicht zuteilungsreif, sodass auch kein Bauspardarlehen ausgezahlt wird. Bis der Bausparvertrag nun zuteilungsreif ist, kann der Bausparer und Kreditnehmer diesen Zeitraum durch Inanspruchnahme des Bankvorausdarlehens überbrücken. Die zweite Situation ist, dass der Kreditnehmer in der näheren Zukunft Kapital erwartet, welches dann in die Baufinanzierung fließen kann, zum Beispiel aus einer Lebensversicherung oder aus anderen Quellen. Auch hier wird das Vorausdarlehen als Übergangslösung zur Finanzierung genutzt, bis das erwartete Kapital verfügbar ist. Das erwartete Kapital, meistens eben aus einer Kapitallebensversicherung oder einer anderen erst später frei werdende Geldanlage, wird meistens als Sicherheit für das Bankvorausdarlehen verpfändet bzw. an die Bank abgetreten.

Während der Laufzeit ist es beim Bankvorausdarlehen so, dass der Kreditnehmer keine Tilgung leisten muss, sodass es sich also um ein endfälliges Darlehen handelt. Nur die Zinsen sind hier zu zahlen, denn die Ablösung des Vorausdarlehens erfolgt später entweder durch das frei gewordene Kapital (Lebensversicherung, Geldanlage etc.) oder durch den zugeteilten Bausparvertrag. Was die Laufzeit und den Zinssatz betrifft, so gibt es hier kaum feste Größen, die das Bankvorausdarlehen charakterisieren würden. So kann es sein, dass ein Kreditnehmer das Darlehen nur über wenige Monate nutzt, während der andere Verbraucher das Vorausdarlehen über mehrere Jahre in Anspruch nimmt. Bedenken sollte man allerdings, dass das Bankvorausdarlehen vom Zinssatz her quasi immer teurer ist als ein Bauspardarlehen oder ein „normales“ Hypothekendarlehen.
 
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