Dienstag, 16. April 2024

Immobilienfinanzierung über Fremdwährungsdarlehen

Eine Immobilienfinanzierung führen die meisten Verbraucher durch, die sich ein Haus kaufen oder bauen. In den meisten Fällen ist das Annuitätendarlehen der Kredit, der einen Großteil oder auch die gesamte Immobilienfinanzierung ausmacht. Es handelt sich hier um einen Immobilienkredit, der von nahezu jeder deutschen Bank und auch von den Sparkassen vergeben wird. Das Annuitätendarlehen zeichnet sich durch eine regelmäßige Rate aus, die aus Tilgung und Zinsen besteht und jeden Monat die gleiche Höhe hat. Meistens entscheidet sich der Kunde für eine Zinsfestschreibung, sodass der Zinssatz für die Dauer von fünf, zehn oder 15 Jahren nicht verändert werden kann.

Alternativ oder auch ergänzend zum Annuitätendarlehen werden häufiger auch noch das endfällige Darlehen, ein Bauspardarlehen oder ein KfW-Darlehen genutzt. Neben diesen genannten Darlehensarten gibt es noch eine weitere Alternative, die ebenfalls im Zuge einer Immobilienfinanzierung in Anspruch genommen werden kann. Dabei handelt es sich um das sogenannte Fremdwährungsdarlehen, welches in aller Regel nicht von deutschen, sondern vor allen Dingen von Banken aus dem Ausland angeboten wird. Bevor sich der Kunde jedoch für ein Währungsdarlehen entscheidet, sollte er sich umfassend über diese Darlehensart informieren, da es durchaus Risiken gibt, die mit dem Fremdwährungsdarlehen verbunden sind. Das Hauptmerkmal besteht beim Währungsdarlehen zunächst einmal darin, dass die Vergabe des Kredites und auch die spätere Tilgung in einer Fremdwährung erfolgt, also nicht in Euro. Da die Tilgung wie beim endfälligen Darlehen deutscher Banken in einer Summe am Laufzeitende erfolgt, benötigt der Kunde quasi eine Art Tilgungsersatz.

Dies kann zum Beispiel eine Lebensversicherung sein, mit der das Darlehen später getilgt wird. Die Auszahlung und die spätere Rückzahlung in einer fremden Währung haben zur Folge, dass Währungsgewinne oder auch Währungsverluste entstehen können. Denn der Kreditnehmer muss die Währung natürlich zunächst in Euro „umtauschen“ und später bei der Tilgung den Euro zurück in die fremde Währung tauschen. Da die Fremdwährungsdarlehen nicht selten Laufzeiten von mehr als zehn Jahren haben, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass sich der Devisenkurs in dieser Zeit deutlich ändert. Und je nachdem, in welche „Richtung“ sich das Kursverhältnis zwischen Euro und der fremden Währung verändert hat, muss der Kreditnehmer entweder mehr oder weniger als den erhaltenen Darlehensnominalbetrag zurückzahlen. Es kann also bei einer aufgenommenen Darlehenssumme von beispielsweise 100.000 Schweizer Franken sein, dass der Kunde nur 90.000 Franken tilgen muss, aber es kann eben auch sein, dass er aufgrund einer Verschlechterung des Euro-Wertes während der Laufzeit einen Betrag von 110.000 Franken zurückzahlen muss.
 
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