Donnerstag, 18. April 2024

Mieten oder kaufen? Pro und Contra Eigenheim

Für manche ist es spießig, ein eigenes Häuschen zu besitzen, andere jedoch erfüllen sich mit dem Bau oder Kauf eines Eigenheims ihren Lebenstraum. Zunehmend verlieren Immobilien auch ihren Ruf als „spießige Geldanlage“, da mietfreies Wohnen im Alter bei sinkenden Renten als immer höheres Gut zu betrachten ist.

Es gibt unbestreitbar sowohl Vorteile, als auch Nachteile einer selbstgenutzten Immobilie, und entsprechend schwer fällt den Meisten dann auch die Kaufentscheidung. Denn nicht zuletzt bedeutet die Kaufentscheidung auch gleichzeitig, dass verfügbares Kapital langfristig gebunden ist und vorerst nicht für andere Investitionen und Käufe zur Verfügung stehen wird. Dafür jedoch muss der Besitzer nur noch wenig Geld investieren, wenn die Immobilie erstmal abbezahlt ist - als entsprechend wichtige Säule der Altersvorsorge ist das Eigenheim also zu betrachten.

Auch verschafft ein Eigenheim Planungssicherheit, denn wer Immobilienbesitzer ist, muss keine Angst vor Kündigungen oder Mieterhöhungen haben. Gleichzeitig jedoch nimmt eine eigene Immobilie dem Besitzer Flexibilität, man ist plötzlich ortsgebunden, zum Beispiel auch was die Wahl des Arbeitsplatzes betrifft. Wer also eine Immobilie kaufen und selbst nutzen möchte, sollte sich sicher sein, an dem jeweiligen Ort dauerhaft wohnen bleiben zu wollen und zu können.

Viele entscheiden sich auch deswegen für den Kauf einer Immobilie, weil kaum Wertschwankungen zu verzeichnen sind, es handelt sich also um eine risikoarme und stabile Geldanlage, sofern man sich für das richtige Objekt entschieden hat. Dafür jedoch ist die Rendite eher als mäßig zu bezeichnen, vor allem wenn man sie mit den Renditechancen von Aktien und Fonds vergleicht.

Ein weiterer Vorteil des Eigenheims: Wertzuwachs und die eingesparte Miete sind steuerfrei. Von Nachteil ist jedoch, wenn die Immobilie bereits nach kurzer Zeit, also nach wenigen Jahren, wieder verkauft werden muss. Auch positiv: von Inflation sind Hauseigentümer dann nicht direkt betroffen, wenn die Mieten durch die Geldentwertung ansteigen. Dafür jedoch müssen Immobilienbesitzer stets das Risiko des Totalverlusts vor Augen haben: wer die Kreditraten nicht mehr bezahlen kann oder arbeitslos wird, muss das Haus in aller Regel zwangsversteigern lassen.

Doch Vater Staat lässt sich in Punkto Eigenheim nicht lumpen und zahlt diverse Fördergelder - vielleicht eine kleine Entschädigung für die Tatsache, dass ein Eigenheim immer einen erhöhten Arbeitsaufwand darstellt - denn eine Immobilie muss schließlich instand gehalten werden.

Für viele ist es mit das gewichtigste Argument, dass man als Immobilenbesitzer zu einem Plus an Lebensqualität durch erhöhten Wohnkomfort und das Umsetzen individueller Gestaltungsmöglichkeiten gelangt - für diese Tatsache sind viele dann auch gewillt, den Konsumverzicht, der in den meisten Haushalten obligatorisch ist, hinzunehmen.
 
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