Freitag, 29. März 2024

Kombizinsanleihen als Nullkupon- und Hochkuponanleihen

Am Anleihemarkt gibt es zahlreiche verzinsliche Wertpapiere, sodass die Auswahl für Anleger sehr groß ist. Einerseits freuen sich die meisten Kunden zwar über das breite Angebot, zum anderen ergibt sich daraus aber auch das Problem, dass es nur mit relativ großem Aufwand möglich ist, wirklich die Anleihe zu finden, die für den jeweiligen Kunden die beste Option darstellt. Daher ist es sehr hilfreich, dass sich die zahlreichen festverzinslichen Wertpapiere nach diversen Kriterien voneinander unterscheiden lassen.

So gibt es beispielsweise die Möglichkeit, die vielen Hundert Rentenpapiere nach ihrer Sicherheit einzuordnen. Der am häufigsten gewählte Maßstab ist in dem Zusammenhang das Rating, welches von den Rating-Agenturen festgelegt wird. Neben der Sicherheit existieren noch weitere Merkmale, nach denen sich die zahlreichen Anleihen voneinander unterscheiden lassen. Ein weiterer Faktor ist sicherlich der Zinssatz, der vom jeweiligen Emittenten im Zusammenhang mit der Anleihe verbrieft wird. Hier gibt es am Markt durchaus sehr deutliche Unterschiede, was die vom Anleger zu erwartenden Zinsen angeht. Schaut man sich derzeit zum Beispiel die Bundesanleihe an, bewegt sich der Zinssatz im Bereich von teilweise unter 1,5 Prozent, was natürlich bei einer Laufzeit von zehn Jahren extrem niedrig ist. Auf der anderen Seite zahlen manche Staaten für ihre Anleihen einen Zinssatz in Höhe von sieben, acht oder sogar über zehn Prozent, was für den Anleger eine sehr gute Rendite bedeutet. Zwei Anleihearten, die bezüglich der Zinsen kaum unterschiedlicher sein könnten, sind zum einen die sogenannten Nullkuponanleihen und zum anderen die Hochkuponanleihen, die auch als Hochzinspapiere bezeichnet werden.

Bei den Nullkuponanleihen, die auch unter dem Namen Zerobonds gehandelt werden, erhält der Anleger überhaupt keine Verzinsung. Unter dieser Voraussetzung würde natürlich kein Kunde in solche Wertpapiere investieren, wenn es nicht eine gewisse Form des Ertrages geben wurde. Bei den Nullkuponanleihen sieht die Rendite so aus, dass sie sich aus dem relativ niedrigen Erwerbskurs ergibt. Der Anleger muss in diesem Fall für einen Gegenwert von beispielsweise 5.000 Euro nur 4.500 Euro aufwenden, woraus sich letztendlich bei der Rückzahlung zu 100 Prozent die Rendite ergibt. Bei den Hochzinsanleihen ist es hingegen so, dass der Zinssatz hier zum Teil deutlich über dem Durchschnitt liegt, wobei das Risiko allerdings nicht selten auf einem ebenfalls höheren Niveau anzutreffen ist. Eine besondere Anleihe, die eine Art Mischung zwischen Nullkuponanleihe und Hochkuponanleihe ist, ist die Kombizinsanleihe. Wie der jeweilige Emittent diese Anleihe letztendlich gestaltet, bleibt ihm selbst überlassen. Oftmals ist es so, dass beispielsweise in den ersten Jahren keine Zinsen gezahlt werden, während die Zinssätze dann in den weiteren Jahren umso höher sind.
 
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