Freitag, 19. April 2024

Kurserwartungen und Aktienoptionen im Wertpapierbereich

Neben Aktien, Rentenpapieren und Fonds gibt es auch die Derivate, die in den großen Bereich der Wertpapiere bzw. wertpapierähnlichen Produkte fallen. Zu den Derivaten zählen zum Beispiel Zertifikate, Futures und Optionen. Ein großer Bereich in der Sparte der Optionen sind auch die sogenannten Aktienoptionen. Eine Aktienoption ist kurz gesagt das Recht, dass der Inhaber der Option bis zu einem bestimmten Zeitpunkt die Möglichkeit hat, eine gewisse Anzahl an Aktien durch das Ausüben der Option zu erhalten.

Es gibt aber auch Aktienoptionen, die ein Recht auf den Verkauf von Aktien mit sich bringen. Daher werden bei den Aktienoptionen auch zwei Grundtypen unterschieden, nämlich die Kaufoptionen (Call-Optionen) und die Verkaufsoptionen (Put-Optionen). Für welche Art von Aktienoption sich der Anleger grundsätzlich entscheidet, hängt von den Kurserwartungen des Basiswertes, also der Aktie ab. Geht man von steigenden Aktienkursen aus, so wird man eine Kaufoption erwerben. Ist man hingegen der Meinung, dass der Kurs der Aktie eher fallen wird, so wird man sich für die Aktienoption in Form einer Put-Option entscheiden. Alle Aktienoptionen verbindet unter anderem die Gemeinsamkeit, dass sich die Option stets auf einen bestimmten Basiswert bezieht, der auch als Underlying bezeichnet wird.

Bei den Aktienoptionen ist der Basiswert natürlich stets eine Aktie, bei anderen Optionen können es auch Anleihen oder Devisen sein. Welche Eigenschaften und Merkmale die Aktienoptionen aufweisen, sieht man am besten an einem Praxisbeispiel. Eine Aktienoption als Call-Option könnte zum Beispiel beinhalten, dass der Inhaber 20 Daimler-Aktien zu einem festgelegten Kurs von 40 Euro bis zum 31.12.2012 erwerben kann. In diesem Fall sind die Daimler-Aktien der Basiswert, die 40 Euro sind der Basispreis und die Laufzeit der Aktienoption reicht bis zum 31.12.2012. Der Wert der Aktienoption wird sich im Beispielfall vor allen Dingen daran orientieren, wie sich der Kurswert der Daimler-Aktien verändert.

Da es sich um eine Call-Option handelt, der Kunde also die Daimler-Aktien kaufen kann, macht die Option wirtschaftlich nur dann „Sinn“, wenn der aktuelle Kurs der Daimler-Aktien mindestens 40,01 Euro beträgt. Denn wenn der Kurs beispielsweise bei 38 Euro liegen würde, wäre das Ausüben der Option vollkommen unsinnig, da der Anleger dann 40 Euro für die Aktie bezahlen müsste, statt sie am Markt für 38 Euro zu kaufen. Das Ausüben der Optionen, also der Kauf der Aktien, ist in der Praxis allerdings ohnehin eher unüblich. Wesentlich öfter wird einfach an der Börse mit den Optionen gehandelt. Denn würde der Kurs der Daimler-Aktien im Beispiel beispielsweise auf 45 Euro steigen, würde auch der Wert der Option deutlich ansteigen und der Anleger kann so einen Gewinn erzielen.
 
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