Freitag, 19. April 2024

Rendite von Überschussbeteiligungen bei Lebensversicherungen

Nach wie vor gibt es viele Anleger und vor allem auch Sparer, die sich für eine Kapitallebensversicherung entscheiden. Die Lebensversicherung wird schon seit Jahrzehnten genutzt, und war zum einen als finanzielle Absicherung im Todesfall, zum anderen aber auch zum Vermögensaufbau. Auch im Zuge der privaten Altersvorsorge kommt dieses Versicherungsprodukt häufig zum Einsatz. Viele Sparer sind natürlich neben der Sicherheit auch bei der Kapitallebensversicherung vor allem an einer guten Rendite interessiert.

Allerdings ist es bei der Lebensversicherung im Vergleich zu vielen anderen Anlage- und Sparformen etwas komplizierter, was die Ermittlung der Rendite im Detail angeht. Bei der Lebensversicherung ist es nämlich so, dass sich der Ertrag für den Versicherten aus zwei Komponenten zusammensetzt. Zum einen ist das der Garantiezins als garantierter Ertrag und zum anderen die sogenannte Überschussbeteiligung. Bei dem Garantiezins handelt es sich um einen Mindestzinssatz, der für die gesamte Laufzeit der Lebensversicherung Bestand hat. Auf diesen Ertrag kann sich der Kunde verlassen, denn unterschritten werden darf der vereinbarte Zinssatz nicht. Allerdings ist der Garantiezins in den vergangenen Jahren erheblich gesunken, sodass er bei neuen Vertragsabschlüssen heute nur noch bei 1,75 Prozent liegt. Die Überschussbeteiligung ist daher auch der Ertragsanteil, der normalerweise den deutlich größeren Anteil an der Gesamtrendite ausmachen sollte. Der große Nachteil an der Überschussbeteiligung besteht allerdings darin, dass diese nicht garantiert ist und unter Umständen sogar für einige Jahre ausfallen oder zumindest sehr niedrig sein kann. Die Überschussbeteiligung als solche ist eine Beteiligung des Kunden an den Überschüssen, die der Lebensversicherer im vergangenen Geschäftsjahr erwirtschaftet hat.

Die Höhe der Überschussbeteiligung hängt also ganz maßgeblich davon ab, wie erfolgreich die Versicherungsgesellschaft gewirtschaftet hat. Aber auch die Kapitalmarktzinsen spielen eine große Rolle, wenn es um die Höhe der erreichbaren Überschussbeteiligung geht. Doch warum ist das so und wie wirken sich die Anlagezinsen am Kapitalmarkt auf die Überschüsse des Versicherers aus? Die Versicherungsgesellschaft darf die Beiträge der Anleger nicht beliebig investieren, sondern ist an gewisse Vorgaben gebunden. Diese Vorgaben besagen unter anderem, dass keine risikoreichen Anlagen gewählt werden dürfen. Die Versicherer müssen das zur Verfügung stehende Kapital also relativ bzw. sehr sicher anlegen können, weshalb oftmals Geldmarktpapiere oder auch Anleihen gewählt werden, die sehr gut bewertet werden. Das Problem ist jedoch, dass sehr sichere Anleihen, wie zum Beispiel die Bundesanleihen, derzeit ebenfalls eine sehr geringe Verzinsung aufweisen. Durch diese niedrige Verzinsung sinkt der Ertrag der Versicherer und somit auch die Überschussbeteiligung.
 
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