Freitag, 19. April 2024

Zinskosten bei Überziehungskrediten berechnen und vergleichen

Ein Überziehungskredit oder auch Dispositionskredit, kurz Dispo, ist ein Kredit, der auf dem laufenden Konto eines Bankkunden eingerichtet wird. Voraussetzung, um diesen Kredit zu erhalten, sind regelmäßige Einkünfte, die aus einer unselbstständigen Beschäftigung erzielt werden müssen. Personen, die selbstständig oder freiberuflich tätig sind, erhalten diesen Kredit nicht. Die Höhe des Dispos richtet sich in erster Linie nach den Einkünften des Kunden und natürlich nach dessen Bonität. In der Regel erfolgt die Kreditvergabe über das Doppelte bzw. Dreifache des Nettoeinkommens. In vielen Fällen muss ein Dispositionskredit bei den Banken nicht mehr beantragt werden.

Computerprogramme erkennen die Höhe der Einkommen auf dem Konto und richten automatisch den Kredit ein. Für Bankkunden hat der Dispositionskredit den Vorteil, schnell und unkompliziert über Geld verfügen zu können. Die Rückzahlung des Dispo erfolgt zudem nicht in festen monatlichen Raten, sondern er wird durch den nächsten Gehaltseingang zurückgeführt. Somit bietet er ein hohes Maß an Flexibilität. Neben den Vorteilen bietet der Überziehungskredit allerdings auch Nachteile. Dies ist in erster Linie der Kostenfaktor. Da die Banken jedoch täglich damit rechnen müssen, dass die Kunden ihre Dispositionskredite in Anspruch nehmen, müssen sie große Summen vorhalten. Dies verursacht hohe Kosten, welche als Zinsen an die Kunden weitergegeben werden. Daher liegen die Dispo-Zinsen meist zwischen 12-15% p.a. Lediglich Direktbanken bieten den Dispositionskredit bereits ab 8% p.a. Ein weiterer Nachteil ist die Unübersichtlichkeit. Kunden, die ihren Dispo in voller Höhe in Anspruch genommen haben, können diesen durch den nächsten Gehaltseingang nicht mehr ausgleichen. Das Konto weist so ständig einen Sollstand aus, der wiederum Kosten verursacht. Durch die quartalsweise Belastung der Zinsen geraten viele Kunden zusätzlich in finanzielle Schwierigkeiten. Daher ist es sinnvoll, einen teilweise oder voll in Anspruch genommenen Dispositionskredit umzuschulden.

Gleichzeitig sollte die Kreditlinie auf dem Konto allerdings gelöscht werden, denn sie kann erneut in Versuchung führen. Die Umschuldung eines Überziehungskredits ist zum Beispiel durch die Aufnahme eines Ratenkredites, der heute von allen Banken angeboten wird, möglich. Um diesen zu erhalten, müssen lediglich die Gehaltsnachweise bei der Bank eingereicht werden. Der Ratenkredit wird dann in gleichen monatlichen Raten über einen Zeitraum zwischen 12-84 Monate zurückgezahlt, am Ende der Laufzeit ist der Kunde schuldenfrei. Um sich gegen verschiedene Risiken wie etwa der Arbeitslosigkeit, des Todes oder der Berufsunfähigkeit wird zusätzlich der Abschluss einer Kreditversicherung angeboten, der jedoch freiwillig ist. Die Zinsen, die für den Ratenkredit berechnet werden, liegen oft deutlich unter den Konditionen für den Dispo-Kredit, was zu einer finanziellen Entlastung führt. Die meisten Banken berechnen die Zinsen für den Ratenkredit jedoch bereits nach der Bonität des Kunden. Menschen, die über ein nur geringes Einkommen verfügen oder bereits einige Darlehen besitzen, müssen mit Zinsaufschlägen rechnen. Wie bereits bei den Dispositionskrediten bieten vor allem Direktbanken günstige Konditionen. Um herauszufinden, welches Institut die niedrigsten Zinsen berechnet, lohnt sich ein Vergleich der Angebote.
 
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