Mittwoch, 6. November 2024

Vergabekriterien und Eigenschaften beim Blankokredit

Die Banken vergeben schon viele Jahre und Jahrzehnte zwei Grundvarianten von Darlehen, bevor man die Kredite nochmals in weitere Gruppen einteilt, und zwar zum einen besicherte Kredite und zum anderen Blankokredite. Um welche Art von Kredit es sich im Einzelfall dann handelt, hängt von mehreren Faktoren ab. Das gilt auch für die Vor- und Nachteile, die sowohl besicherte Kredite als auch Blankokredite für Kunden und Bank mit sich bringen können.

Bevor aber näher auf die Unterschiede eingegangen wird sei zu nächst erläutert, was ein Blankokredit eigentlich genau ist. Die Definition ist dabei relativ einfach, denn es handelt sich bei einem Blankokredit schlichtweg um ein Darlehen, welches die Bank an den Kreditnehmer vergibt, ohne dass eine Besicherung des Kredites vorgenommen werden muss. Der Kunde hat also nicht die Aufgabe, eine Sicherheit wie Bürgschaften, Verpfändungen etc. zu stellen, sondern er bekommt das Darlehen sozusagen ohne Gegenleistung. Aus dem Grunde werden die Blankokredite im Prinzip entweder nur an Kunden mit einer einwandfreien Bonität vergeben oder die Darlehenssumme ist relativ gering, sodass eine Besicherung des Kredites aufgrund der entstehenden Kosten für die Bank nicht wirtschaftlich wäre.

Wenn es eine Kreditart gibt, die nahezu immer als Blankokredit vergeben wird, dann sind es die Dispositionskredite. Denn bei diesem Kredit - bzw. es handelt sich hier bekanntlich eher um eine zugesagte Kreditlinie auf dem Konto – fordert nahezu keine Bank eine Sicherheit vom Kunden. Beim Dispositionskredit zeigt sich aber auch direkt ein möglicher Nachteil der Blankokredite. Denn unter anderem auch aufgrund der Tatsache, dass die Banken die Dispositionskredite eben ohne die Entgegennahme von Kreditsicherheiten vergeben, ist der Zinssatz relativ hoch. Es ist also sicherlich kein Zufall, dass Kunden bei dem Blankokredit schlechthin - dem Dispositionskredit – im Vergleich mit anderen Kreditarten den höchsten Zinssatz zahlen (müssen). Aber nicht nur Dispositionskredite werden blanko vergeben, sondern es liegt ebenso im Ermessen der Bank, zum Beispiel auch Ratenkredite ohne Sicherheiten zu vergeben.

Demzufolge ist also auch der Ratenkredit nicht selten ein Blankokredit. Beim Ratenkredit hängt es in erster Linie von der Kreditwürdigkeit des Kunden und auch von der Darlehenssumme ab, ob die Bank bereit dazu ist, den Kredit Blanko zu vergeben. Was übrigens eher weniger bekannt ist, ist die Tatsache, dass selbst Immobilienkredite zu einem Teil als Blankokredite vergeben werden können. Zwar wird der Großteil der Darlehenssumme beim Hypothekendarlehen stets durch eine Grundschuld besichert. Aber diese Grundschuld kann die Bank nicht immer für die komplette Darlehnssumme als Sicherheit bewerten, sodass durchaus 10 oder 20 Prozent der gesamten Finanzierungssumme in Form eines Blankokredites vergeben werden.
 
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