Samstag, 27. Juli 2024

Zinsen bei einem Hypothekendarlehen

Der Traum vom Eigenheim kann fast ausschließlich mit einem Baukredit erfüllt werden, da diese Summen, die hier fällig werden, kaum jemand einfach so zur Verfügung hat. In der Regel entscheidet man sich dabei für ein Hypothekendarlehen. Dieses ist die am meisten verbreitete Form des Baukredits. Das Hypothekendarlehen wird von den Banken als erstrangiges Darlehen bis zu einer Beleihungsgrenze von 60 % erteilt. Dabei fallen besonders günstige Zinsen an. Für die weitere Finanzierung kommen dann oft Bauspardarlehen in Frage, die bis zur Beleihungsgrenze von 80 % aufgenommen werden können. Soll auch dieser Betrag noch über die Bank finanziert werden, ist dies meist nur als zweitrangiges Darlehen möglich, bei dem aufgrund des höheren Risikos, noch zusätzliche Zinsaufschläge berechnet werden.

Grundsätzlich sollte man vor dem Abschluss eines Darlehens einen umfassenden Vergleich verschiedener Angebote durchführen. Denn die Konditionen unterscheiden sich von Darlehensgeber zu Darlehensgeber teils drastisch. Dabei werben viele Kreditinstitute mit besonders günstigen Zinsen. Doch das Werbeangebot entpuppt sich schnell als Lockvogelangebot, denn die beworbenen Zinsen entsprechen nur dem Nominalzins, der jedoch für einen korrekten Vergleich kaum Bedeutung hat. Entscheidend ist hier der Effektivzins, der bereits alle anfallenden Darlehenskosten beinhaltet. Dazu gehören neben den Zinsen auch die Provisionen und Abschlussgebühren.

Zur Zeit befinden wir uns in einer besonderen Niedrigzinsphase. Das heißt, Baugeld ist so günstig wie nie zuvor. Für den Einzelnen bedeutet dies, dass eine Zinsfestschreibung beim Hypothekendarlehen besonders sinnvoll ist. Diese sollte so lange wie nur irgend möglich vereinbart werden. In der Regel sind auf dem Markt Zinsfestschreibungen zwischen fünf und 30 Jahren anzutreffen. Allerdings verlangen die Banken für eine sehr lange Zinsfestschreibung auch weitere Aufschläge. Denn sie können den Zins auch bei steigendem Zinsniveau auf dem Gesamtmarkt nicht anpassen. Der Kreditnehmer hat hingegen das Recht, nach Ablauf von 10 Jahren nach Kreditauszahlung das Darlehen mit einer Frist von sechs Monaten zu kündigen. Dies ist z. B. dann sinnvoll, wenn derzeit die Zinsen am Markt noch weiter gesunken sind und man eine noch günstigere Anschlussfinanzierung gefunden hat.

In der Regel rechnet man aktuell mit etwa sechs bis acht Prozent effektivem Zins für ein Hypothekendarlehen. Allerdings variieren diese Beträge je nachdem, welche Sonderleistungen vereinbart wurden. Ist z. B. eine Sondertilgung vereinbart worden oder man hat eine besonders lange Zinsbindungsfrist ausgehandelt, können diese Zinsen auch noch steigen. Hier ist wiederum der genaue Vergleich gefragt. Grundsätzlich ist aber dabei darauf zu achten, dass die monatliche Rate, die man zahlen muss, die eigenen Kräfte nicht übersteigt. Denn sonst kann es schnell zu einer Zwangsversteigerung des Eigenheims kommen.
 
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