Mittwoch, 8. Mai 2024

Differenzkontrakte als beliebte Spekulation für Anleger

Spekulativ eingestellte Kunden können heutzutage am Finanzmarkt zahlreiche Anlageformen nutzen, die eine hohe Rendite versprechen. Insbesondere Derivate sind an dieser Stelle zu nennen, bei denen es sich um sogenannte abgeleitete Produkte handelt. Die Haupteigenschaft eines Derivates besteht darin, dass sich dieses Finanzprodukt stets auf einen speziellen Basiswert bezieht. Dabei kann es sich zum Beispiel um eine Aktie, einen Index oder auch um einen Rohstoff handeln. Es gibt mittlerweile zahlreiche unterschiedliche Varianten, wie zum Beispiel die klassischen Optionsscheine, Futures oder Optionen.

Ebenfalls in diese Gruppe von abgeleiteten Finanzprodukten fallen die sogenannten Differenzkontrakte, die besser unter der Bezeichnung Contracts for Difference (CFDs) bekannt sind. Es handelt sich bei diesen CFDs um spezielle Vereinbarungen zwischen Bank bzw. Broker und Kunde, welche sich wiederum auf einen im Detail definierten Basiswert beziehen. Mit dem Abschluss eines Differenzkontraktes erhält der Anleger das Recht, die Differenz zwischen zwei Kursen ausgezahlt zu bekommen. Im Detail ist das auf der einen Seite derjenige Kurs, zu dem der Kunde den Kontrakt erworben hat. Auf der anderen Seite wird stets der aktuelle Kurs herangezogen, zu dem der entsprechende Basiswert gehandelt wird. Was zunächst sehr theoretisch klingt, lässt sich leicht durch ein Praxisbeispiel verdeutlichen. Angenommen, der Anleger kauft zehn CFDs mit dem Basiswert Gold, wobei der Goldpreis zum Kaufzeitpunkt bei 1.400 US-Dollar notiert. Ist der Goldpreis in den nächsten Wochen zum Beispiel auf 1.450 Dollar pro Feinunze gestiegen, so hätte der Kunde pro Kontrakt einen Gewinn von 50 Dollar erzielt.

Bei zehn Kontrakten würde dies dazu führen, dass er eine Gesamtsumme von 500 US-Dollar als Differenz ausgezahlt bekommen könnte. Wer sich für CFDs entscheidet, der sollte allerdings nicht nur die mögliche Rendite betrachten, sondern sich ebenso mit den Risiken auseinandersetzen. Meistens werden solche Differenzkontrakte mit Hebeln gehandelt, da der Broker bzw. die Bank den größten Teil des handelbaren Kapitals zur Verfügung stellt. Dies bewirkt zum einen, dass sehr hohe Gewinne erzielt werden können. Andererseits führt dies allerdings ebenso dazu, dass Verluste möglich sind. Bezieht man das übliche Emittentenrisiko mit ein, so müssen Anleger beim Investment in CFDs beachten, dass grundsätzlich sogar ein Totalverlust nicht ausgeschlossen werden kann. Trotzdem handelt es sich bei den CFDs mittlerweile um sehr beliebte Kontrakte, die gerne zur Spekulation genutzt werden.
 
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