Samstag, 20. April 2024

Ein Fremdwährungskonto als Geschäftskonto anlegen

Viele Unternehmen unterhalten regelmäßige Wirtschaftsbeziehungen mit Geschäftspartnern, welche außerhalb des Gebietes der europäischen Währungsunion ansässig sind. Des Weiteren werden einige Produkte grundsätzlich in der Währung US-Dollar abgerechnet. Für die betroffenen Unternehmen ist ein Fremdwährungskonto als Ergänzung zum Hauptgeschäftskonto sinnvoll, da dieses den schnellen und kostengünstigen Zahlungstransfer mit ausländischen Partnern ermöglicht.

Wenn Zahlungen in einer fremden Währung über ein auf den Euro als Währung laufendes Konto abgewickelt werden, ist bei jedem Zahlungseingang und bei jedem Zahlungsausgang eine Umrechnung erforderlich, durch welche Kosten verursacht werden. Diese Gebühren lassen sich einsparen, wenn das Unternehmen ein ergänzendes Fremdwährungskonto führt. Für Geschäfte mit Bargeldeingang dient ein Fremdwährungskonto ebenfalls der Bareinzahlung entsprechender Einnahmen. Dieses betrifft fast ausschließlich Läden mit Endverbraucherkontakt in Grenznähe zu einem Land, welches den Euro noch nicht eingeführt hat, sowie einige Läden in touristischen Zentren, welche aus Gründen eines besonderen Kundenservices ausländischen Kunden die Bezahlung in ihrer eigenen Währung ermöglichen. Für Unternehmen in Grenznähe ist alternativ zu einem bei einer deutschen Bank geführten Fremdwährungskonto auch das Führen eines weiteren Kontos bei einer Bank im entsprechenden Nachbarland möglich.

Ein geschäftlich genutztes Girokonto als Fremdwährungskonto wird von mehreren Banken angeboten, teilweise ist ein solches nur ergänzend zu einem beim gleichen Finanzinstitut bestehenden Geschäftskonto möglich. Die Kosten für das Fremdwährungs-Girokonto unterscheiden sich bei den einzelnen Banken deutlich, im Geschäftskundenbereich ist jedoch häufig eine direkte Vereinbarung mit der Bank über die Konditionen möglich. Privatpersonen können selbstverständlich ebenfalls ein Girokonto als Fremdwährungskonto eröffnen, ihnen bieten jedoch nicht alle Banken die Führung eines solchen an. Sinnvoll ist ein Girokonto in einer Fremdwährung für Privatpersonen ohnehin nur, wenn sie sowohl regelmäßige Zahlungen in der entsprechenden Kontowährung erhalten als auch welche leisten. Das kann bereits bei privaten Nutzern von Ebay oder anderen Auktionshäusern der Fall sein, wenn sie häufig Geschäftsabschlüsse mit Nutzern außerhalb der Euro-Zone tätigen.

Selbstverständlich bietet sich der Besitz eines Fremdwährungskontos auch für Gastarbeiter an, wenn sie regelmäßig Zahlungen an Verwandte im Heimatland leisten. Für das Einzahlen von Geldbeträgen, welche bei einem regelmäßigen Besuch in einem Nachbarland anfallen, bietet sich aus Kostengründen eher ein Sparbuch in der entsprechenden fremden Währung an. Am beliebtesten ist bei Privatkunden jedoch die Geldanlage auf einem Fremdwährungskonto, welches als Festgeldkonto oder als Tagesgeldkonto geführt wird und eine bessere Verzinsung als vergleichbare auf den Euro bezogene Konten bieten kann. Zu beachten ist jedoch, dass Schwankungen beim Währungskurs sowohl zu zusätzlichen Gewinnen als auch zu Verlusten führen können. Bei größeren Anlagen ist zudem darauf zu achten, in welcher Weise die Bank an einem Sicherungsfonds beteiligt ist.
 
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