Mittwoch, 9. Oktober 2024

Gebühren bei einem Hypothekendarlehen

Die Aufnahme eines Hypothekendarlehens stellt für den Darlehensnehmer nicht nur eine langfristige Verbindlichkeit gegenüber der Bank dar, sondern bedeutet auch je nach Anbieter Kosten in unterschiedlicher Höhe. Schon bevor das Kreditinstitut den Kreditantrag bewilligt hat, können dem Interessenten Kosten in Rechnung gestellt werden. Auf der Grundlage der eingereichten Unterlagen, der Schufa Auskunft und anderer personenbezogener Daten erstellt die Bank zunächst einen Finanzierungsvorschlag für das Hypothekendarlehen, in dem unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Situation des Antragstellers die Konditionen und Bedingungen des Darlehens aufgeführt sind. Die Erstellung eines solchen Vorschlags verursacht für die Bank Kosten, die u.U. dem Interessenten in Rechnung gestellt werden können.


Für die Prüfung der Kreditwürdigkeit beruft sich die Bank auf ihre internen Ratingsysteme, die anhand von Erfahrungswerten und kundenspezifischen Daten Angaben über die Ausfallwahrscheinlichkeit einer Kreditvergabe machen. Je höher die ermittelte Ratingklasse des Kunden ist, um so größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass er seinen Rückzahlungsverpflichtungen nicht nachkommen kann. Aus diesem Grund werden ausfallgefährdete Kredite häufig mit einem höheren Zins oder zusätzlichen Gebühren versehen, um latente Risiken abzudecken.

Unabhängig von der Bonität des Kreditnehmers verlangen die meisten Banken bei Bewilligung des Hypothenkendarlehens eine Bearbeitungsgebühr oder Bereitstellungsprovision. Die Höhe hängt hierbei vom Betrag des Hypothekendarlehens und dem Anbieter ab. Die Bearbeitungskosten sind entweder zusammen mit den monatlichen Tilgungs- und Zinszahlungen zu leisten oder werden bei Auszahlung des Darlehens verrechnet, so dass anstatt 100% der Kreditsumme beispielsweise nur 98% zur Verfügung gestellt werden.

Je nach dem für welche Art der Verzinsung sich der Darlehensnehmer entschieden hat, trägt er eine unterschiedlich hohe Zinslast. Bei einer variablen Verzinsung besteht zwar die Chance von sinkenden Kreditzinsen am Markt zu profitieren, allerdings bedeutet es bei steigenden Kreditzinsen eine übermäßige Belastung. Ein fester Zinssatz bietet dagegen eine gute Grundlage für die Kalkulation der Kosten. Abgesehen vom aktuellen Zinsniveau bestehen zwischen den einzelnen Kreditinstituten Unterschiede in Bezug auf die Höhe der Zinssätze, so dass vor Abschluss des Hypothekendarlehens ein Vergleich der Angebote Kosten sparen kann.

Die erforderliche grundpfandrechtliche Besicherung des Hypothekendarlehens, d.h. die Ermittlung des Beleihungswertes und die Eintragung der Grundschuld oder Hypothek zu Gunsten der kreditgebenden Bank, führt ebenfalls zu Kosten für den Darlehensnehmer. Für den Fall, dass das Hypothekendarlehen vor der vertraglich vereinbarten Fälligkeit komplett getilgt wird, muss der Kunde je nach Vertrag eine Vorfälligkeitsentschädigung erbringen. Hierdurch werden Zinsverluste, die der Bank durch die vorzeitige Tilgung entstehen, ausgeglichen.
 
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