Freitag, 29. März 2024

Rating-Agenturen beurteilen die Kreditwürdigkeit von Emittenten

Viele Anleger suchen einerseits nach einer sicheren Geldanlage, möchten auf der anderen Seite aber auch nicht auf Anlagekonten zurückgreifen, die derzeit mit einem extrem niedrigen Zinssatz ausgestattet sind. Daher kommen für durchaus viele Kunden vor allem Anleihen infrage, die es in ganz unterschiedlichen Varianten und auch mit ganz unterschiedlichen Renditen gibt. Es ist nämlich keineswegs so, dass alle Rentenpapiere sehr sicher sind, wie es zum Beispiel bei Bundeswertpapieren der Fall ist. Tatsächlich gibt es in der Praxis nämlich auch zahlreiche Anleihen, die einerseits ein größeres Risiko haben, dafür auf der anderen Seite aber auch eine überdurchschnittliche Rendite beinhalten können.

Damit die Anleger möglichst bereits vor dem Kauf des Rentenpapiers wissen, wie sie das Risiko der jeweiligen Anleihe einschätzen müssen, bieten die Rating-Agenturen einen wichtigen Service an. Der Service der Rating-Agenturen besteht vornehmlich darin, die Kreditwürdigkeit von Emittenten zu beurteilen. Es handelt sich hier also um ganz spezielle Agenturen, deren Hauptaufgabe darin besteht, sich mit vielen Emittenten von Wertpapieren zu beschäftigen, um letztendlich beurteilen zu können, wie es mit der Bonität dieser Emittenten bestellt ist. Auch wenn in der Praxis häufig auf die Rating-Agenturen geschimpft wird, so erfüllen diese dennoch eine sehr wichtige Aufgabe. Denn ohne die Einschätzung dieser Agenturen wäre es vielen Anlegern gar nicht möglich, sich ein Bild über die Kreditwürdigkeit der einzelnen Emittenten zu machen. Hat der Emittent jedoch bereits eine Bewertung, also ein sogenanntes Rating, erhalten, hat der Anleger zumindest einen Anhaltspunkt, wie es mit dem Risiko der jeweiligen Anlage bestellt ist.

Damit der Anleger von der Einschätzung der Rating-Agentur profitieren kann, ist es natürlich wichtig, dass er darüber informiert ist, welche Aussage mit der jeweiligen Bewertung getroffen wird. Jede der großen Rating-Agenturen hat nämlich ihr eigenes Bewertungssystem, welches nach einer Art Schulnotensystem arbeitet. Allerdings handelt es sich bei diesen vergebenen Noten meistens nicht um Zahlen, sondern um eine bestimmte Buchstabenkombination. Nimmt man beispielsweise die Rating-Agentur Standard & Poor's als Praxisbeispiel, so lautet die beste Note, die von der Agentur vergeben wird „AAA“. Das „Triple-A“, wie dieses Rating auch bezeichnet wird, steht dafür, dass der bewertete Emittent eine extrem gute Bonität hat. Anleger wissen bei einer solchen Bewertung, dass sie mit großer Wahrscheinlichkeit davon ausgehen können, dass sie ihr in das Rentenpapier investierte Kapital bei Fälligkeit zurückerhalten werden. Andererseits können schlechtere Bewertungen den Anleger natürlich warnen, sodass dieser sich eventuell für eine sicherere Anleihe entscheiden kann.
 
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