Freitag, 19. April 2024

Kunst als renditestarke Geldanlage vergleichen

Kunstwerke verschönern ohne Zweifel das heimische Wohnzimmer ebenso wie betrieblich genutzte Räume. Ob Bilder und andere Kunstgegenstände sich auch als alternative Form der Geldanlage eignen, lässt sich hingegen nicht eindeutig beantworten. Der Erwerb von Bildern unbekannter Künstler kann zu einem außerordentlich hohen Wertzuwachs führen, wenn der Marktwert des Künstlers ansteigt. Dieser Effekt tritt in der Regel dann ein, wenn er auf Grund des Gewinns eines wichtigen Kunstpreises oder auch durch häufige Erwähnung in der Fachpresse bekannt wird.

Der theoretische Wert eines Kunstwerkes muss aber auch bei einem Direktverkauf oder einer Auktion realisiert werden, wobei Gebühren anfallen. Der Verkauf unterhalb des gewünschten Mindesterlöses kann durch ein entsprechendes Mindestgebot vermieden werden. Bei der Rendite von Kunstwerken als Anlageobjekten ist auch zu beachten, dass sie ihrem Besitzer Kosten verursachen. Sie benötigen Platz und die Versicherung verlangt neben einer erhöhten Prämie, dass die Kunstgegenstände ausreichend gegen Diebstahl und Beschädigung gesichert werden. Wenn Kunstgegenstände ausschließlich als Anlageobjekte verstanden werden, besteht die Gefahr des vollständigen Verlustes des angelegten Betrages, da möglicherweise kein Käufer gefunden werden kann oder der Kurswert des gewählten Künstlers deutlich gesunken ist.

Der reine Materialwert ist bei den meisten Kunstwerken vernachlässigbar. Aus diesem Grund sollte nur ein geringer Teil der gesamten Geldanlage eines Haushalts in Form von Kunstwerken erfolgen. Die beste Voraussetzung für den Kunsterwerb besteht darin, dass ein Werk gekauft wird, weil es dem Käufer gefällt. Eine besondere Form des Investments in Kunst stellt die Unterstützung junger Künstler dar. Der als Mäzen auftretende Anleger gewährt ihnen während des Studiums oder zu Beginn der beruflichen Tätigkeit als Künstler eine regelmäßige monatliche Unterstützung und erhält als Gegenleistung für einen zu vereinbarenden Zeitraum eine Beteiligung an den Einnahmen des unterstützten Nachwuchskünstlers. Der wirtschaftliche Erfolg dieser Anlageform richtet sich selbstverständlich danach, welchen Erfolg der geförderte Künstler am Kunstmarkt erreichen kann.

Zum Erfolg führt neben der Qualität der Kunstwerke nicht zuletzt eine sinnvolle und gut durchdachte Strategie des Selbst-Marketings. Leider werden entsprechende Marketing-Kurse nur von sehr wenigen Kunsthochschulen in Deutschland angeboten. Bei Kunst denken die meisten Anleger an Bilder. Das ist sinnvoll, da diese sich wesentlich besser als Skulpturen aufbewahren lassen. Wer über viel Platz im Garten verfügt, kann jedoch mit einer Anlage in Skulpturen einen durchaus hohen Wertzuwachs erzielen. Bei einem Verkauf ist jedoch zu bedenken, dass der Kreis potentieller Käufer geringer als bei Bildern ist, da nur wenige Menschen über genügend Platz zum Aufstellen von Skulpturen verfügen.
 
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