Donnerstag, 18. April 2024

Umschuldung Baukredit - wann lohnend?

Der größte Kredit im Leben ist wohl der Baukredit. Dieser beläuft sich in aller Regel auf mehrere Hunderttausend Euro und wird über viele Jahre bzw. Jahrzehnte hinweg abgezahlt. Dabei kommt es beim Abschluss des Darlehens vor allen Dingen darauf an, dass man hier auch auf günstige Zinsen und Konditionen achtet. Insbesondere die Zinsen sollten, sofern sie niedrig ausfallen, möglichst lange festgeschrieben werden. Dadurch erhält man eine bessere Planbarkeit, ebenso wie eine gewisse Sicherheit, die man durch die langfristig gleich bleibenden Raten erhält.

Doch eines Tages wird die Zinsbindungsfrist, die einst vereinbart wurde, auch einmal ausgelaufen sein. Dann bietet die Bank eine Anschlussfinanzierung an, da die Darlehen in der Regel noch nicht vollständig abgezahlt wurden. Allerdings ist diese Anschlussfinanzierung von der bisher finanzierenden Bank oftmals mit ungünstigeren Konditionen verbunden. Deshalb sollte man sich auch alternative Angebote einholen, aus denen hervorgeht, dass man evtl. einen günstigeren Zinssatz oder ähnliches erhalten kann. Mit der Suche nach Alternativen sollte man jedoch schon einige Monate vor Ablauf der Zinsbindung beginnen, da die Antragstellung und Umschuldung durchaus mehrere Wochen in Anspruch nehmen kann. Dabei ist hier ebenfalls darauf zu achten, dass die Zinsen so gering wie möglich ausfallen, um weitere Einsparungen zu erzielen.

Weiterhin sollte man stets bedenken, dass bei einer Umschuldung auch zusätzliche Kosten auftreten können. Das heißt, man muss eine erneute Eintragung im Grundbuch vornehmen lassen, wodurch Kosten für das Grundbuchamt entstehen. Zusätzlich wird die Eintragung der neuen Grundschuld durch einen Notar erfolgen müssen, für den wiederum Kosten entstehen. Diese Kosten können schnell einige Hundert Euro ausmachen und fressen mitunter gar den Zinsvorteil, den man sich aus der Umschuldung erhofft, auf. Deshalb sollte man hier genau kalkulieren, inwiefern die Umschuldung auf einen neuen Darlehensgeber tatsächlich sinnvoll ist und Kosten einsparen kann.

Neben diesen Überlegungen sollte man sich ebenfalls die Frage stellen, ob man nicht vielleicht noch einmal mit der eigenen Bank in Nachverhandlungen treten kann. Nicht selten kann diese bei den Darlehenskosten noch ein wenig herunter gehen und den Kunden so etwas entgegen kommen. In diesen Fällen sollte man nochmals prüfen, welche Variante sinnvoller ist.

Eine Umschuldung vor Ablauf der Zinsbindungsfrist ist zwar generell ebenfalls möglich, allerdings in den seltensten Fällen lohnenswert. Denn die vorzeitige Kündigung eines Darlehens wird in aller Regel zwar akzeptiert, aber nur dann, wenn die Darlehensnehmer ein so genannte Vorfälligkeitsentschädigung bezahlen, die mitunter ebenfalls eine Höhe von einigen Hundert oder Tausend Euro erreichen kann. Insofern sollte die vorzeitige Umschuldung generell nicht in Betracht gezogen werden.
 
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