Samstag, 27. Juli 2024

Pfandbriefe als Geldanlage

Die Geschichte der Pfandbriefe als Geldanlage lässt sich schon bis ins zweite Drittel des 18. Jahrhunderts zurückverfolgen. Die ersten Pfandbriefe waren mit Rechten an Grundstücken verbunden. Heute kennt man daneben auch andere Varianten wie beispielsweise die Schiffspfandbriefe, die Flugzeugpfandbriefe und die öffentlichen Pfandbriefe.

Sie dürfen auf der Grundlage des deutschen Pfandbriefgesetzes von Banken ausgegeben werden, die eine Erlaubnis von der Finanzdienstleistungsaufsicht des Bundes, kurz BaFin genannt, bekommen haben. Pfandbriefe greifen nicht nur auf die Bonität der ausgebenden Bank zu, sondern sind mit Rechten an den beliehenen Werten ausgestattet.

Doch auch so sind sie allgemein recht sicher, denn in den Annalen des Finanzmarktes ist verzeichnet, dass es den letzten Konkurs einer Pfandbriefbank vor mehr als einem Jahrhundert gegeben hat. Außerdem sind die Pfandbriefbanken im Verband deutscher Pfandbriefbanken zusammen geschlossen und unterliegen in Deutschland einer strengen Aufsicht.

Ein Nachteil der Pfandbriefe als Geldanlage besteht einerseits in dem verbleibenden spekulativen Restrisiko und andererseits darin, dass sie meistens mit einer bestimmten Laufzeit gekoppelt sind. Das spekulative Risiko ist aber sehr gering, denn man erwirbt mit ihnen immer auch Rechte.

So wie bei einem Hypothekenpfandbrief ein Grundpfandrecht im Grundbuch eingetragen wird, so werden die Schiffspfandbriefe mit einem im Schiffsregister eingetragenen Recht verknüpft. Eine ähnliche Vorgehensweise findet man auch bei Flugzeugpfandbriefen, deren gesetzliche Regelungen erst aus dem Jahr 2009 stammen.

Die Pfandbriefe als Geldanlage haben gegenüber den Bundesanleihen beispielsweise den Vorteil, dass sie zumeist eine höhere Rendite bei vergleichbarer Sicherheit bieten. Eine besonders hohe Sicherheit bieten die so genannten Jumbo Pfandbriefe. Hier ist eine Mindestanzahl von fünf Banken für das Market-Making, also das Handling der Pfandbriefe an der Börse zuständig. Dadurch bieten sie durchgängig den Vorteil von marktgerechten Handelspreisen.

Für die Handelbarkeit der Pfandbriefe als Geldanlage erweist es sich von Vorteil, wenn sie als Inhaberpapiere ausgelegt sind. In dem Fall wird für einen Verkauf keine Zustimmung vom Emittenten benötigt und sie lassen sich schnell wieder in liquide Mittel verwandeln.
 
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