Dienstag, 29. April 2025

Geldanlage am Zweitmarkt für geschlossene Fonds - Secondaries

Einen relativ speziellen Anlagebereich stellen unter anderem die geschlossenen Fonds dar, in die man als Anleger ab einer bestimmten Kapitalsumme von meistens 10.000 oder 20.000 Euro investieren kann. Geschlossene Fonds gibt es zum Beispiel in Form von Flugzeugfonds, Schiffsfonds, Immobilienfonds oder den vergleichsweise neuen Umweltfonds. Kennzeichnend für diese geschlossenen Fonds ist meistens neben der anfangs erwähnten Mindestanlagesumme, dass die gezeichneten Fondsanteile erst nach einigen Jahren wieder an die Gesellschaft zurück gegeben werden können.

Somit können Anteile an geschlossenen Fonds also nicht wie die Fondsanteile bei offenen Fonds jederzeit wieder verkauft werden. Es gibt jedoch eine Alternative für den Fondsinhaber zum Warten auf den Ablauf der Mindesthaltedauer, nämlich den vorzeitigen Verkauf an einen anderen Anleger, denn nur die Rückgabe an die Gesellschaft ist erst nach einigen Jahren möglich, der Verkauf an andere Investoren jedoch im Prinzip jederzeit. Und da nicht wenige Inhaber von Fondsanteilen an geschlossenen Fonds die Anteile aus verschiedenen Gründen vorzeitig wieder verkaufen möchten, hat sich mittlerweile in dieser Sparte ein Markt entwickelt, der auch als Zweitmarkt bezeichnet wird.

Die an diesem Zweitmarkt gehandelten Anteile an geschlossenen Fonds werden wiederum als Secondaries bezeichnet. Sowohl für die Käufer der Secondaries als auch für die Verkäufer kann der Handel verschiedene Vorteile mit sich bringen. Der Vorteil für den Verkäufer der Anteile am geschlossenen Fonds liegt ganz eindeutig darin, dass er zum einen durch den Verkauf wieder liquide Mittel erhält, und er zum anderen eben nicht erst warten muss, bis die Anteile an den Fonds zurück gegeben werden können. Der Nachteil ist allerdings, dass der Käufer natürlich fast nie den aktuellen Wert des Anteils zahlen wird, sondern einen Preis, der einen Abschlag zwischen meistens zehn und 20 Prozent beinhaltet. Aufgrund dieses doch relativ hohen Abschlages sollte man auch nur dann von diesem Secondaries-Zweitmarkt Gebrauch machen, wenn man das Kapital dringend benötigt.

Auch der Käufer der Anteile hat im Wesentlichen zwei Vorteile, von denen er im Vergleich zur Zeichnung von Anteilen an geschlossenen Fonds bei deren Ausgabe profitieren kann. Der erste Vorteil ist gleichzeitig der zuvor genannte Nachteil des Verkäufers, nämlich dass der Käufer den Fondsanteil in der Regel rund 10-20 Prozent unter dem aktuellen Wert bekommen kann. Darüber hinaus ist es ein weiterer Vorteil, dass der Käufer natürlich nicht mehr so lange warten muss wie der Verkäufer zuvor, bis er die Anteile dann ganz „offiziell“ an den Fonds zurück geben kann.
 
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