Freitag, 25. April 2025

Warum sollte ein Aktienportfolio abgesichert werden?

Bei einem privaten Anleger wird unter dem Aktienportfolio die Gesamtheit der Aktien verstanden, welche sich in seinem Besitz befinden. Die Anlage in Aktien gilt als besonders renditestark, allerdings besteht das Risiko von Kursverlusten. Gegen dieses Risiko kann der Sparer sich auf unterschiedliche Weise schützen, wobei im üblichen Sprachgebrauch lediglich der Schutz durch den zusätzlichen Erwerb von Optionen zu einer Bezeichnung der entsprechenden Geldanlage als abgesichertes Aktienportfolio führt.

Eine andere Möglichkeit, die Gefahr von Kursverlusten zu minimieren, besteht in einer breiten Streuung des gesamten Aktienbestandes über unterschiedliche Branchen und Titel sowie in der bevorzugten Auswahl als sicher geltender Unternehmensbeteiligungen. Eine Option gibt dem Erwerber das Recht, zu einem festgelegten Preis weitere Aktien zu kaufen (Call-Option) oder zu verkaufen (Put-Option). Er zahlt oder erhält dann jeweils den bei Vertragsabschluss festgelegten Preis und nicht den aktuellen Börsenwert der entsprechenden Aktien. Der Inhaber einer Option kann diese nach seinem eigenen Ermessen ausüben oder das entsprechende Recht verfallen lassen.

Somit stellt die Option eine Versicherungsprämie gegen Wertverluste der gehaltenen Aktien dar. Optionen können an der Börse gehandelt werden, ein solcher Handel gilt jedoch als besonders spekulativ und eignet sich nicht für Anleger, welche das entsprechende Recht als Absicherung gegen Verluste erworben haben. Wenn die entsprechende Option nicht ausgeübt wird, mindert der für diese gezahlte Preis naturgemäß den insgesamt mit den erworbenen Aktien erzielten Gewinn. Als sinnvoll erscheint der Erwerb von Optionen in erster Linie bei riskanten Aktien sowie bei Neuemissionen, während bewährte Titel einer Absicherung nicht unbedingt bedürfen.

Als Schutz vor einem Wertverfall der gekauften Aktien die Put-Option am interessantesten, da diese dem Anleger den Verkauf seiner Papiere auch im Falle eines Wertverfalls zu einem für ihn günstigen Kurs ermöglicht. Ideal ist in diesem Zusammenhang natürlich der Erwerb einer Option, deren Preis den selbst gezahlten Betrag zumindest nicht unterschreitet; bei einer leichten Überschreitung kann sogar ein kleiner Gewinn realisiert werden. Wer die entsprechende Put-Option erworben hat, sollte sie ausüben, wenn der aktuelle Börsenwert geringer als der Einstandspreis ausfällt. Die Hoffnung auf steigende Kurse kann sich zwar erfüllen, wer aber bei kurzzeitigen Kursverlusten auf diese setzt, benötigt eigentlich keine Option zur Absicherung von Kursverlusten und kann sich das dafür aufzuwendende Geld sparen.
 
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