Freitag, 25. April 2025

Indexgebundene Anleihen als inflationssichere Geldanlage

Es gibt eine Reihe von Rentenpapieren, von den viele Anleger sicherlich noch nichts gehört haben, da es sich um sehr spezielle Wertpapiere handelt. Dazu kann man durchaus auch die indexgebundene Anleihe zählen. Der Name dieses Wertpapiers lässt bereits darauf schließen, dass die Anleihe an einen bestimmten Index gekoppelt ist oder zumindest in Verbindung mit dem Index steht.

Die Frage ist nur, was genau in welchem Umfang zwischen Anleihe und Index gekoppelt wird. Teilweise beantwortet sich die Frage bereits, wenn man die alternative Bezeichnung für eine solche indexgebundene Anleihe kennt. Diese lautet nämlich inflationsgeschützte Anleihen. Die Anleihe bezieht sich also einerseits auf einen Index und bietet auf der anderen Seite einen Schutz gegen Inflation. Um das „Rätsel“ nun endgültig aufzulösen: Der Index, auf den sich die indexgebundenen Anleihen stets beziehen, ist der Verbraucherpreis-Index, besser unter der Bezeichnung Inflation bekannt, falls dieser Index ansteigt. Der Schutz der Anleihe besteht nun konkret darin, dass der Zinssatz, den der Anleger als Inhaber der indexgebundenen Anleihe bekommen wird, niemals geringer als die Inflationsrate sein wird.

Bei einer „normalen“ Anleihe hat man diese Garantie nicht. Würde man dort beispielsweise einen festen Zinssatz von 2,5 Prozent bekommen und würde die Inflation bei 2,7 Prozent liegen, so hätte man im Prinzip keinen Nettoertrag erzielt, sondern das angelegte Geld hätte insgesamt an Wert verloren. Bei der inflationsgeschützten bzw. indexgebundenen Anleihe wird solch ein „Verlust“ vermieden, weil sich der Zinssatz der Anleihe am Preisindex, also an der Inflationsrate, orientiert. Meistens ist dieser Zinssatz, der dann auch regelmäßig vom Emittenten angepasst wird, sogar etwas höher als die Inflationsrate. Meistens ist in den jeweiligen Anleihebedingungen festgelegt, dass der Zinssatz der Anleihe zwar grundsätzlich variabel ist, aber aufgrund der Tatsache, dass der Zinssatz an die Inflationsrate gekoppelt ist, ergibt sich dann doch wiederum eine gut zu kalkulierende Rendite für den Inhaber.

Der Vorteil der indexgebundenen Anleihe ist also vorrangig der Inflationsschutz, sodass der Anleger immer zumindest eine geringe Nettorendite erzielen wird. Nachteilig sind diese Anleihen im Vergleich zu den „normalen“ Rentenpapieren mit Festzinsen allerdings dann, wenn die Inflationsrate sich auf einem recht geringen Niveau befindet bzw. fast schon eine Deflation herrscht, wie es beispielsweise in 2009 der Fall war. Denn in dieser Situation bekommt der Anleger dann beispielsweise einen Inflationssatz von 0,4 Prozent plus einem Zinssatz von einem Prozent als Ertrag aus der Indexanleihe, also nur 1,4 Prozent.
 
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