Freitag, 13. Dezember 2024

Welche Sicherheiten weisen Festzinsanleihen im Anlagebereich auf?

Die meisten Kunden entscheiden sich aufgrund der Rendite für eine bestimmte Geldanlage. Das trifft auch auf die Anleihen zu, für die sich der eine oder andere Anleger als Kapitalanlage entscheidet. Bei den Anleihen ist es so, dass die Rendite sich aus zwei Komponenten zusammensetzen kann, wobei eine Komponente immer vorhanden ist, während die andere eher als variabel zu bezeichnen ist. Die stets vorhandene Ertragskomponente sind die Zinsen, die der Anleger für sein investiertes Kapital erhält.

Gezahlt werden die Zinsen stets auf Basis des Nominalbetrages, auf den die jeweilige Anleihe lautet. Neben den Zinsen können beim Investment in Rentenpapiere als zweite mögliche Ertragskomponente auch noch Kursgewinne erzielt werden. Das geht jedoch nur, wenn man die Anleihe vor ihrer Fälligkeit mit einem möglichen Kursgewinn verkauft, denn zurückgezahlt werden die Rentenpapiere am Fälligkeitstag immer zu einem Anleihekurs von 100 Prozent. Was den Zinsertrag als Teil der Rendite angeht, so teilt man die Rentenpapiere in zwei große Gruppen ein. Das sind zum einen die variabel verzinslichen Anleihen, die auch unter der Bezeichnung Floater bekannt sind. Zum anderen sind das die festverzinslichen Anleihen, die auch als Festzinsanleihen bezeichnet werden.

Wenn man sich das Verhältnis zwischen den Festzinsanleihen und den Floatern anschaut, so sind die festverzinslichen Anleihen eindeutig in der Mehrzahl. Mehr als 90 Prozent aller Rentenpapiere, die von den jeweiligen Emittenten am Markt platziert werden, fallen in die Kategorie der festverzinslichen Anleihen. Sowohl für den Emittenten als auch für den Kunden können solche Festzinsanleihen Vor- und Nachteile haben. Ob sich das Investment zu einem Vorteil oder zu einem Nachteil entwickelt, hängt vor allen Dingen davon ab, wie sich die Zinsen am Kapitalmarkt entwickeln, nachdem die Anleihe ausgegeben bzw. vom Kunden gekauft worden ist. Diesbezüglich gibt es im Prinzip zwei Szenarien. Das erste Szenario würde beinhalten, dass die Zinsen am Kapitalmarkt nach der Emission der Anleihe sinken. Demzufolge würden neuer Anleihen zu einem niedrigeren Zinssatz ausgegeben.

In dieser Situation hat der Emittent einen Nachteil, denn er muss bei der „alten“ Anleihe einen Zinssatz zahlen, der höher als der aktuelle Kapitalmarktzins ist. Für den Anleger ist das natürlich ein Vorteil, denn er erhält mehr Zinsen, als er aktuell am Kapitalmarkt bekommen würde. Das gegenteilige Szenario sieht so aus, dass die Kapitalmarktzinsen steigen. In diesem Fall ist das ein Vorteil für den Emittenten, da er einen vergleichsweise niedrigen Zinssatz zahlen muss. Der Vorteil des Emittenten ist in dieser Situation allerdings gleichzeitig auch der Nachteil des Anlegers. Denn der Inhaber der Festzinsanleihe erhält zum Beispiel einen Zinssatz von vier Prozent, während neue Anleihen bereits zu einem Zinssatz von beispielsweise 4,50 Prozent ausgegeben werden.
 
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