Freitag, 29. März 2024

Unterschiede von Skontroführer und Börsenmakler

Gerade im Bereich des Handels mit Wertpapieren gibt es viele Fachbegriffe, von denen Anleger zumindest einige kennen sollten, bevor sie in den Börsenhandel einsteigen. Wer beispielsweise mit Aktien handeln möchte, der erteilt normalerweise seiner Bank oder seinem Online-Broker einen Auftrag, die entsprechenden Wertpapiere an der Börse zu kaufen oder wieder zu verkaufen. Die meisten Anleger wissen allerdings nicht, wie ein solches Börsengeschäft in der Praxis tatsächlich funktioniert. Grundsätzlich basiert ein Börsengeschäft nämlich - wie in vielen Marktbereichen - auf Angebot und Nachfrage, sodass beispielsweise bei einem geplanten Kauf von Aktien stets mindestens ein Verkäufer vorhanden sein muss, der die gleichen Aktien verkaufen möchte.

Es gibt bestimmte Personen, die an der Börse dafür zuständig sind, dass zu den jeweiligen Wertpapieren kontinuierlich Kurse festgestellt werden. Diese Personen werden in der Börsensprache als Skontroführer bezeichnet und haben die Aufgabe, sowohl amtliche Wertpapiere als auch die Wertpapiere des geregelten Marktes zu betreuen und die entsprechenden Kurse festzustellen. Nicht zu verwechseln ist der Skontroführer mit einem Börsenmakler, denn dieser hat die wesentliche Aufgabe, mit Wertpapieren zu handeln und ist nicht für die Feststellung der Kurse zuständig. Der Skontroführer hat demnach an der Börse die Hauptaufgabe, für marktgerechte Börsenpreise zu sorgen, was er vereinfacht dargestellt dadurch erreicht, dass ein bestimmtes Skontro von ihm betreut wird. Bei einem Skontro handelt es sich um ein elektronisches Orderbuch, in das nur der jeweils betreuende Skontroführer Einsicht hat. Der Inhalt dieses elektronischen Orderbuches besteht darin, dass dort alle Orders aufgeführt sind, die es aktuell im Bezug auf ein bestimmtes Wertpapier gibt.

Anhand dieser vorliegenden Aufträge muss der Skontroführer nun versuchen, für das entsprechende Wertpapier einen Kurs festzustellen, der möglichst alle vorhandenen Parteien zufriedenstellt und keine Seite benachteiligt. Gibt es beispielsweise zu einem Wertpapier aktuell zwei Aufträge, nämlich einen Verkaufsauftrag mit einem Limit von 56,50 Euro und einen Kaufauftrag, im Zuge dessen der Kunde die gleiche Menge an Aktien zu einem Limit von maximal 58,50 Euro kaufen möchte, so würde der Skontroführer in diesem Fall voraussichtlich einen Kurs von 57,50 Euro feststellen, da dieser sich genau in der Mitte befindet. Natürlich ist die Arbeit in der Praxis wesentlich komplizierter, da es selten nur zwei Aufträge gibt, sondern der Skontroführer muss eine ganze Reihe von Handelsaufträgen berücksichtigen. Der Börsenmakler hat hingegen nichts mit der Feststellung der Kurse zu tun, sondern ihm kommt die wesentliche Aufgabe zu, dafür zu sorgen, dass möglichst alle Aufträge seiner Kunden ausgeführt werden.
 
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