Montag, 9. Juni 2025

Einfluss konjunktureller Nebenwirkungen auf Kapitalanleger

Es gibt eine Vielzahl an Faktoren, die sich auf die unterschiedlichen Kapitalanlagen auswirken können, und somit natürlich indirekt auch auf den Anleger. So haben zum Beispiel politische, fundamentale oder auch psychologische Faktoren mitunter einen großen Einfluss, besonders auf den Aktienmarkt. Darüber hinaus ist die Konjunktur und deren Entwicklung ein weiterer wichtiger Faktor, der verschiedene Kapitalanlagen in erheblichem Umfang beeinflussen kann. Dies betrifft vor allem die möglichen Erträge, die mit diesen Anlageformen erzielt werden können.

Die Konjunktur hat also in besonderem Maße auch Auswirkungen auf die Kapitalanleger. Ein gutes und aktuelles Beispiel sind die niedrigen Leitzinsen, denn hier zeigt sich ganz deutlich, wie die Konjunktur verschiedene Kapitalanlagen sowie auch das Verhalten der Anleger beeinflussen kann. Die derzeit niedrigen Leitzinsen sind eindeutig eine Folge der schwächelnden Konjunktur in Europa, denn durch das Senken der Zinsen versucht die EZB, die Wirtschaft anzukurbeln. Eine Folge der niedrigen Leitzinsen sind die relativ niedrigen Kapitalmarktzinsen, die man zum Beispiel bei der Anlage in Tagesgeld oder in Festgeld erhält.

Die Konjunktur wirkt sich also so aus, dass Anleger relativ geringe Zinsen auf dem Tagesgeld- und Festgeldkonto bekommen. Diese Tatsache kann sich in der Folge auch auf das Verhalten der Kapitalanleger auswirken. Denn falls dem Anleger die Zinsen zu niedrig geworden sind, könnte er sich für eine andere Geldanlage entscheiden, sein Kapital also umschichten. Die Ursache dieser Umschichtung wäre dann eindeutig die schlechte konjunkturelle Lage. Aber nicht nur auf sichere und verzinsliche Anlageformen kann sich die konjunkturelle Entwicklung in der Praxis auswirken, sondern zum Beispiel auch auf die Aktienmärkte. Die Börse ist im Prinzip sogar die erste Station, an der sich jede noch so kleine konjunkturelle Veränderung zeigt. In welche Richtung sich welche Veränderungen in der Konjunktur jedoch auf die Aktienkurse auswirken, kann nicht pauschal definiert und festgelegt werden.

Im Normallfall ist es jedoch so, dass eine positive Entwicklung der allgemeinen konjunkturellen Lage sich auch positiv auf die Aktienkurse auswirkt. Denn bei einer guten Wirtschaftslage geht es auch den Unternehmen gut, die Gewinne steigen und somit auch meistens die Aktienkurse. Für den Anleger ergibt sich daraus die Konsequenz, dass eine Anlage in Aktien besonders zu Beginn einer positiven Wirtschaftsentwicklung recht aussichtsreich ist. Allerdings sind gerade die Aktienmärkte auch relativ empfindlich, sodass schon kleinere Störungen während einer Entwicklung auch zu Kursrückschlägen führen können.
 
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