Freitag, 25. April 2025

Finanzierungsbedarf kalkulieren und Darlehen berechnen

Der Finanzierungsbedarf kann je nach Vorhaben deutlich unterschiedlich sein. Das ist selbst dann der Fall, wenn eine gleichartige Finanzierung angestrebt wird. Als Beispiel ist hier die Baufinanzierung zu nennen. Der Finanzierungsbedarf berechnet sich dabei nicht nur nach dem Objekt- und Grundstückswert, sondern auch die Nebenkosten nehmen einen hohen Stellenwert ein. Zu nennen sind an dieser Stelle zum Beispiel die Maklercourtage, die Grunderwerbssteuer oder bei Neubauten auch die Erschließungskosten. Viele weitere Kostenarten können hinzukommen und damit den Finanzierungsbedarf in die Höhe treiben. Deshalb ist eine gute Kalkulation entscheidend für die erfolgreiche Durchführung einer Baufinanzierung.

Ein Sicherheitszuschlag kann dabei helfen, unvorhergesehene Kosten abzufangen. Dieser kann zum Beispiel bei zehn Prozent, gemessen am gesamten Finanzierungsbedarf und individuellem Sicherheitsempfinden liegen. Bei der Finanzierung von beispielsweise Fahrzeugen lässt sich der Finanzierungsbedarf deutlich einfacher ermitteln. Dabei ist in der Regel nur auf den Kaufpreis zuzüglich der Finanzierungskosten zu achten, denn auch bei einer Fahrzeugfinanzierung fallen, je nach Höhe des benötigten Kredites und der Laufzeit, Zinsen an. Weitere Kosten können zum Beispiel durch den Abschluss einer Ratenschutzversicherung entstehen. Diese wird von einigen Kreditgebern mit zur Finanzierung angeboten und springt bei Kreditausfall für den Kreditnehmer ein. Bei Kalkulation des Finanzierungsbedarfes sollte allerdings nicht nur die Höhe des benötigten Kredites beachtet werden, sondern ebenso die maximale Kreditrate. Dabei handelt es sich um jene Rate, welche der Kreditnehmer jeden Monat aus den laufenden Einnahmen zahlen kann, ohne in finanzielle Bedrängnis zu geraten.

Wie hoch die zu zahlende Rate ist, hängt zunächst von der Darlehenssumme, dem Zinssatz und der gewählten Laufzeit ab. Je länger die Laufzeit vereinbart wird, desto geringer kann die regelmäßige finanzielle Belastung ausfallen. Allerdings ist zu beachten, dass mit der Länge der Laufzeit in der Regel mit einer höheren Zinsbelastung zu rechnen ist. Bei langen Laufzeiten, die über die Zinsfestschreibung hinausgehen, sollte zudem das Zinsänderungsrisiko beachtet werden. Eine vermeintlich günstige Finanzierung, welche in Zeiten der niedrigen Zinsen abgeschlossen wurde, kann sich im Nachhinein als teuer erweisen. Reduzieren lassen sich die Darlehenskosten somit durch kurze Laufzeiten, aber auch durch einen hohen Eigenkapitalanteil. Im Rahmen der Baufinanzierung gehen viele Experten davon aus, dass dieser Anteil bei mindestens 20 Prozent liegen sollte. Aber auch beim Autokauf lässt sich der Finanzierungsbedarf durch einen Eigenanteil reduzieren, wodurch wiederum Kosten eingespart werden können. Dabei muss es sich nicht immer um Eigenkapital in Form von Geld handeln, sondern wird zum Beispiel das gebrauchte Fahrzeug in Zahlung gegeben, dann lassen sich dadurch die Kreditkosten senken.
 
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