Freitag, 25. April 2025

Häufige Gründe für den Insolvenzantrag

Immer wieder kommt es dazu, dass Unternehmen Insolvenz anmelden müssen. Fast jeder hat schon einmal davon gehört, wirklich beschäftigen wollen sich damit aber selbst Unternehmer in den seltensten Fällen. Schließlich möchte man die Situation, dass man selbst einen Insolvenzantrag stellen muss, in jedem Fall vermeiden. Doch welche Gründe gibt es für einen Insolvenzantrag und wie geht es danach weiter?

Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Gründe, die einen Insolvenzantrag erforderlich machen: Zahlungsunfähigkeit, drohende Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung. Diese sind in der Insolvenzordnung ausführlich definiert. Einen Insolvenzantrag wegen Zahlungsunfähigkeit darf sowohl der Schuldner selbst als auch einer der Gläubiger stellen, wenn seine Forderung nicht mehr eingetrieben werden kann. Wenn die Zahlungsunfähigkeit in der nahen Zukunft droht, ist dies dagegen nur durch den Schuldner selbst abzusehen, daher ist nur dieser dazu berechtigt, einen Insolvenzantrag damit zu begründen. Der dritte Grund für einen Insolvenzantrag, die Überschuldung, dient nur bei juristischen Personen als Begründung; sie liegt vor, wenn das Vermögen der Gesellschaft die Verbindlichkeiten nicht mehr abdecken kann.

Der Insolvenzantrag wird immer bei dem Amtsgericht gestellt, in dem der Schuldner seinen Gerichtsstand hat. Auf der Grundlage des Insolvenzantrags entscheidet das Gericht dann über den weiteren Verlauf des Verfahrens. Wenn abzusehen ist, dass das Vermögen des betroffenen Unternehmens nicht einmal dazu ausreicht, die Kosten des Verfahrens zu decken, dann wird die Geschäftstätigkeit sofort eingestellt. Ist es dagegen so, dass dazu ein ausreichendes Vermögen vorhanden ist, wird ein Insolvenzverwalter bestellt, der die Firma vorerst weiterführt. Nach dem Insolvenzantrag führt der Verwalter dann Verhandlungen mit den Gläubigern. Wenn die Situation beispielsweise entstanden ist, weil der Schuldner selbst hohe ausstehende Forderungen hat, die nicht beglichen wurden, ist die Substanz des Unternehmens oft durchaus solide, so dass der Geschäftsbetrieb weitergeführt werden könnte.

In diesem Fall kann es sein, dass die Gläubiger auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten oder die Rückzahlung stunden, so dass dem insolventen Unternehmen ein gewisser Aufschub gewährt wird. Für die Gläubiger hat das den Vorteil, dass sie die Aussicht haben, einen größeren Teil ihres Geldes zurückzuerhalten als bei einer sofortigen Liquidierung. Allgemein ist es also nicht so, dass ein Insolvenzantrag in jedem Fall das Ende der betroffenen Firma bedeutet. Vielmehr kommt es immer auf den jeweiligen Einzelfall an und vor allem auf die Gründe, die zum Insolvenzantrag geführt haben.
 
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