Freitag, 25. April 2025

Refinanzierung der Banken zur Mittelbeschaffung

Die meisten Banken sind sowohl im Aktivgeschäft als auch im Passivgeschäft tätigt. Wenn Banken zum Beispiel einen Kredit vergeben wollen, dann können sie das nur, wenn sie zuvor von anderen Kunden Kapital „eingesammelt“ haben, welches sie dann in Form des Kredites an Kunden verleihen können. Man spricht in dem Zusammenhang auch von der sogenannten Refinanzierung der Banken. Damit ist gemeint, dass die Banken die vergebenen Darlehen ihrerseits finanzieren, also refinanzieren müssen. Bei der Refinanzierung geht es also zunächst um die Mittelbeschaffung. Die Bank versucht hier auf verschiedenen Wegen, von den Kunden die Mittel in Form von Anlagevermögen zu erhalten, um Kredite vergeben zu können.

Grundsätzlich gibt es verschiedene Wege der Mittelbeschaffung, die alle zur Refinanzierung dienen können, aber durchaus auch zu anderen Zwecken genutzt werden können, wie zum Beispiel für Investitionen, die die Bank tätigen möchte. Man unterscheidet vor allen Dingen zwei Hauptwege, die zur Mittelbeschaffung genutzt werden. Der erste Weg besteht darin, den Kunden Geldanlagen anzubieten, wie zum Beispiel Tagesgelder, Festgelder und Spareinlagen. Wenn sich ein Anleger zum Beispiel entscheidet, auf dem Festgeldkonto 20.000 Euro für zwei Jahre festzulegen, so kann die Bank diese Mittel in vollem Umfang (abgesehen von einer eventuellen Mindestreserve) nutzen, um einen Kredit an andere Kunden zu vergeben.

Die 20.0000 Euro können also zum Beispiel als Ratenkredit verliehen werden. Wichtig ist dabei, dass die Bank auf „passende“ Laufzeiten achtet. Wenn der Kunde die 20.000 Euro nämlich für zwei Jahre festlegt, kann die Bank das Geld natürlich nicht als Kredit mit einer Laufzeit von vier Jahren vergeben. Der Kredit muss in diesem Fall spätestens in zwei Jahren getilgt werden, denn sonst hat die Bank mitunter nicht genügend liquide Mittel, um dem Anleger nach zwei Jahren sein Festgeldguthaben auszahlen zu können. Ein zweiter Weg, auf dem sich die Banken mitunter ebenfalls Mittel beschaffen können, ist die Emission von Wertpapieren. Hier kommen in erster Linie Anleihen und Aktien infrage. Allerdings wird die Ausgabe von Aktien in aller Regel nicht dazu genutzt, um mit dem „eingenommenen“ Geld dann Kredite zu vergeben, sondern die Bank nutzt diese meistens hohen Einnahmen eher zu Investitionszwecken.

Bei der Emission von verzinslichen Wertpapieren, zum Beispiel von Inhaberschuldverschreibungen, steht hingegen oftmals die Refinanzierung im Vordergrund. Kapital erhält die Bank in beiden Fällen dadurch, dass die Anleger entweder Aktien oder verzinsliche Wertpapiere kaufen, wobei die Bank den „Kaufpreis“ erhält. Je nach Art und Struktur der Wertpapiere kann das Kapital dann auch zur Vergabe von Krediten verwendet werden, wobei hier allerdings einige Vorschriften bezüglich des Eigenkapitals zu beachten sind.
 
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