Montag, 9. Juni 2025

US-Notenbank nimmt Einfluss auf die Geldmarktpolitik

Die Volkswirtschaft ist ein sehr komplexes System, an dem auch die Finanzwirtschaft einen großen Anteil hat. So hängt es beispielsweise von der umlaufenden Geldmenge, dem Wirtschaftswachstum und zahlreichen anderen Faktoren ab, ob eine Volkswirtschaft gut oder eher schlecht läuft. Innerhalb der Eurozone ist es so, dass der Europäischen Zentralbank diverse Instrumente zur Verfügung stehen, mit denen sie Einfluss auf die Wirtschaft nehmen kann. Nicht selten handelt es sich dabei allerdings nur um Maßnahmen, die in der Theorie funktionieren, in der Praxis aber dann nicht wie gewünscht zum Tragen kommen.

Was die EZB innerhalb der Europäischen Union ist, ist die US-Notenbank in den Vereinigten Staaten. Auch hier handelt es sich um eine Art übergeordnetes Kreditinstitut, welches zahlreiche volkswirtschaftliche und finanzpolitische Aufgaben zu erfüllen hat. Unter anderem hat auch die US-Notenbank die Möglichkeit, Einfluss auf die Geldmarktpolitik zu nehmen. Normalerweise gibt es in der Volkswirtschaft einen Kreislauf, der sich häufig reguliert, sodass Aufschwung und Abschwung in regelmäßigen Abständen zu beobachten sind. Es gibt jedoch auch Situationen, in denen dieses Gleichgewicht nicht mehr vorhanden ist, sodass die US-Notenbank die Aufgabe hat, Einfluss auf die Geldmarktpolitik zu nehmen. Dadurch wird in aller Regel versucht, entweder einen zu starken Wirtschaftsaufschwung zu bremsen oder die Konjunktur in Gang zu bringen. Letzteres ist aktuell der Fall, denn sowohl die Vereinigten Staaten als auch Europa hat mit einer Art Stagnation zu kämpfen. Auf welche Art und Weise die US-Notenbank in solchen Fällen Einfluss auf die Geldmarktpolitik nehmen kann, lässt sich aktuell sehr gut verdeutlichen.

Derzeit ist es nämlich so, dass die Notenbanken dadurch Einfluss nehmen, dass die Leitzinsen bereits mehrmals reduziert wurden. Eine Leitzinssenkung ist stets ein Anzeichen dafür, dass die Wirtschaft nicht wie gewünscht läuft. Das Ziel der Zinssenkung besteht darin, dass einerseits Verbraucher eher als zuvor bereit sind, Geld für Konsum auszugeben. Andererseits wird von Unternehmen erwartet, dass diese vermehrt investieren. Zu diesem Zweck muss natürlich ein Anreiz geschaffen werden, der dadurch erreicht werden soll, dass die Leitzinsen gesenkt werden. Die Konsequenz ist nämlich, dass sich Kreditinstitute zu günstigeren Zinssätzen bei den Notenbanken Geld leihen können und diese besseren Konditionen dementsprechend auch an die Kunden weiterleiten. In der Folge wird dann von gewerblichen und privaten Kunden erwartet, dass sie vermehrt Darlehen aufnehmen, da diese günstiger als zuvor sind. Auf diese Weise können es Europäische Zentralbank und US-Notenbank schaffen, die Geldmarktmenge zu beeinflussen und demzufolge dazu beizutragen, dass die Wirtschaft wieder in Gang kommt.
 
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