Freitag, 25. April 2025

Bewertung von Steuertabelle und Steuerprogression

Das deutsche Steuersystem gilt im Allgemeinen als relativ umfangreich und kompliziert. Immer wieder gibt es diverse Vorschläge von Experten, wie man das System vor allen Dingen im Bereich der Einkommensteuer vereinfachen könne, jedoch haben sich bisher noch keine größeren Änderungen durchsetzen können. Das System der Einkommensteuer basiert hierzulande unter anderem auf der Steuertabelle und vor allen Dingen auf der Steuerprogression. Doch wie sind diese zwei „Grundbegriffe“ zu bewerten und was beinhalten sie?

Die Steuertabelle beinhaltet in erster Linie den Steuersatz, mit dem der jeweilige Bürger zu besteuern ist. Damit findet man in der Steuertabelle jedes mögliche Einkommen mit dem dazugehörigen Steuersatz genannt. Wer sich mittels der Steuertabelle informieren möchte, mit welcher steuerlichen Belastung er zu rechnen hat, der muss im Grunde dort nur sein Einkommen finden und kann so den passenden Steuersatz ausfindig machen, auf dessen Grundlage dann - zumindest grob - die fällige Einkommensteuer zu berechnen ist. Wichtig ist bezüglich der Steuertabelle zu wissen, dass vom Einkommen jeweils ein sogenannter Steuerfreibetrag „abzuziehen“ ist. Dieser Freibetrag steht in Deutschland jedem Steuerpflichtigen zu und beläuft sich in 2012 auf etwas über 8.000 Euro.

Wer also zum Beispiel ein jährliches Einkommen - zum Beispiel aus einer geringfügigen Beschäftigung heraus - von 6.500 Euro hat, der muss gar keine Einkommensteuer bezahlen. Was die Bewertung der Steuertabelle angeht, so ist die Tabelle sicherlich relativ leicht verständlich und übersichtlich. Allerdings bemängeln besonders die besser verdienenden Menschen, dass die Steuer mit höherem Einkommen überproportional ansteigt. Die Ursache dafür findet sich wiederum in der Steuerprogression, die hierzulande ein zentrales Element der Einkommensteuerberechnung und Veranlagung ist. Die Steuerprogression wird von vielen Bürgern durchaus befürwortet, da sie nach deren Meinung ein Stück zur Steuergerechtigkeit beiträgt.

Denn durch die Progression ist es in der Praxis so, dass Bürger mit einem relativ hohen Einkommen überproportional mehr Steuern als Personen mit einem geringeren Einkommen zahlen. Es gibt hierzulande also keinen einheitlichen Steuersatz für alle Bürger, wie es in einigen anderen Ländern der Fall ist. Die Besserverdienenden bewerten die Steuerprogression sicherlich etwas anders, nämlich kritischer. Denn durch das höhere Einkommen würden diese Personen selbst bei einem einheitlichen Steuersatz schon mehr Steuern als Personen mit einem geringeren Einkommen zahlen. Durch die Progression müssen die gut verdienenden Bürger jedoch auch noch überproportional mehr Steuern zahlen.
 
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