Donnerstag, 18. April 2024

Laufende monatliche Kosten einer Eigentumswohnung berechnen

Endlich die eigenen vier Wände zu beziehen und das Leben als Mieter hinter sich zu lassen - das ist nach wie vor eines der wichtigsten Ziele der meisten Menschen. Mit Recht, sind die Mieten doch im Schnitt in den letzten Jahren drastisch gestiegen und verschlingen heute nicht selten mehr als die Hälfte des gesamten Monatseinkommens. Viele Menschen träumen daher von den eigenen vier Wänden als Möglichkeit, dem enormen Kostendruck ein für allemal zu entfliehen. Aber wie ist das denn nun - spart man als Eigentümer tatsächlich so viel Geld? Oder birgt eine Eigentumswohnung vielleicht doch irgendwelche Kosten? Und wenn ja, wie hoch fallen diese aus? Sind sie so hoch wie eine Miete?

Fragen über Fragen und im Folgenden wollen wir versuchen auf diese Fragen eine Antwort zu suchen. Zuerst einmal ist es richtig, dass jemand, der eine Eigentumswohnung besitzt, keine Miete mehr zu zahlen braucht. Was aber durchaus noch anfallen kann, sind Abträge für eine etwaige Finanzierung. Da die meisten Eigentumswohnungen über Zeiträume von ca. 15-20 Jahren finanziert werden, dauert es in der Regel eine ganze Weile, bis diese, teilweise erhebliche, monatliche Belastung wegfällt. Je nach Rate kann ein solcher Abtrag schnell die Höhe einer Miete erreichen. Als Kreditnehmer im Rahmen einer Finanzierung befindet man sich stets in einer Zwickmühle. Auf der Einen Seite sollten die Raten natürlich so hoch wie nur möglich gewählt werden damit man schnell von dem Kredit wieder herunterkommt, auf der Anderen Seite aber müssen die Raten auch bezahlbar bleiben. Um diesem Problem schon im Vorwege zu entgehen, empfiehlt es sich grundsätzlich, schon vor dem Beginn einer Finanzierung, möglichst viel Eigenkapital anzusparen.

Dies kann eigentlich in jeder beliebigen Sparform erfolgen, ideal eignen sich jedoch Bausparverträge. Bei einem Bausparvertrag hat der Vertragsinhaber nämlich die Möglichkeit, sich durch regelmäßige Besparung des Vertrages ein überaus zinsgünstiges Darlehen zu sichern. Auf diese Weise werden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Es wird Geld für eine folgende Finanzierung zurückgelegt und es wird das Recht erworben, die Restsumme zu überaus niedrigen Zinsen als Darlehen zu bekommen. Nehmen wir aber einfach an, die Wohnung sei schon abbezahlt, es fallen also keine monatlichen Abträge mehr an. Entstehen auch in diesem Fall Kosten? Ja, das tun sie. Die meisten Eigentumswohnungen befinden sich nämlich z.B. in einer Eigentümergemeinschaft und diese Gemeinschaft beauftragt in aller Regel zusammen z.B. einen Winterdienst, einen Gärtner, evtl. einen Hausmeister, die Müllabfuhr, usw., usw. Auch Straßengebühren müssen bezahlt werden und werden, je nach Größe der Eigentümergemeinschaft auf verschiedene Haushalte aufgeteilt. Je nach Größe und Lage einer Wohnung können sich diese monatlichen Nebenkosten schnell auf Werte zwischen 200 und 300 Euro belaufen - zwar in aller Regel noch nicht so hoch wie eine etwaige Miete, aber dennoch schon eine ordentliche, monatliche Belastung.

Ein weiterer, wichtiger Aspekt bei dem Kosten entstehen, sind die kleinen und größeren Reparaturen, bzw. Renovierungen. Bei einem Neubau fallen diese zwar nicht so ins Gewicht, je älter ein Haus aber wird, desto mehr Pflege verlangt es auch. In alten oder sanierungsbedürftigen Häusern können diese monatlichen Nebenkosten schnell das Niveau einer Miete erreichen, je nachdem in welchem Zustand sich die Wohnung tatsächlich befindet und wie viele Reparaturen der Besitzer der Wohnung vielleicht selber erledigen kann. Wie man sieht, ist die Beantwortung der Frage, ob der Erwerb einer Eigentumswohnung einen von allen Kosten befreit, klar mit „Nein“ zu beantworten. Bei jeder Eigentumswohnung entstehen dem Besitzer Kosten, bei der einen mehr, bei der anderen weniger. Konkrete Aussagen, wie hoch die Nebenkosten für die Eine, oder die Andere Wohnung ausfallen, können pauschal und ohne Kenntnis des Objektes jedoch nicht getroffen werden. Es empfiehlt sich daher in jedem Fall, vor dem Kauf einer Wohnung zu klären, wie hoch die Nebenkosten in etwa ausfallen werden.
 
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